Die Importpreise stiegen im Mai um 30,6 Prozent an

Ein großer Teil der Inflation, die die Menschen im Moment belastet, ist importiert. Das wird auch an der Importstatistik deutlich, denn verglichen mit dem Mai 2021 haben sich die Importpreise im Mai 2022 nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) um 30,6 Prozent erhöht.

Auch gegenüber dem April 2022 war eine erneute Verteuerung um 0,9 Prozent zu verzeichnen. Die Exporte verteuerten sich zwar ebenfalls, allerdings fiel der Preisanstieg bei den Ausfuhren deutlich geringer aus. Im Vergleich zum April erhöhten sich die Exportpreise um 0,6 Prozent, während im Jahresvergleich im Mai ein Anstieg von 15,9 Prozent zu verzeichnen war.

Nach wie vor ist ein großer Teil der Preisentwicklung auf die gestiegenen Kosten für Energie und Rohstoffe zurückzuführen. Die Energieeinfuhren verteuerten sich im Mai auf Jahresbasis um 143,8 Prozent und selbst gegenüber dem April 2022 ergab sich ein nochmaliger Anstieg um 2,2 Prozent.

Energie und Rohstoffe als die großen Preistreiber

Der größte Preistreiber unter den Energiekosten ist mit einem Anstieg von 235,6 Prozent weiterhin das Erdgas. Sein Preis erhöhte sich auf Jahressicht damit um den Faktor drei. Auf Monatssicht ergab sich jedoch ein leichter Rückgang um 3,6 Prozent. Eine ähnliche Preisentwicklung war auch bei der Steinkohle zu verzeichnen. Ihr Preis erhöhte sich auf Jahressicht um 332,6 Prozent und setzte sich auch im Monatsvergleich mit einem Anstieg um 8,2 Prozent weiter fort.

Der Anstieg der Preise für Mineralölerzeugnisse und Erdöl fällt demgegenüber mit 104,6 bzw. 80,2 Prozent vergleichsweise gering aus. Doch auch hier kam es im Vergleich zum April 2022 im Mai zu einem weiteren Anstieg von 3,9 bzw. 7,4 Prozent. Werden die Energiepreise aus der Statistik herausgerechnet, ergibt sich „nur noch“ eine Verteuerung von 16,6 Prozent.

Sie macht deutlich, dass auch andere Güter sich auf Jahressicht stark verteuert haben. Vorleistungsgüter allgemein verteuerten sich dabei um 24,5 Prozent, Düngemittel und Stickstoffverbindungen sogar um 172,6 Prozent. Aber auch die metallischen Rohstoffe zogen im Preis stark an. Für importiertes Rohaluminium musste im Mai gegenüber dem Vorjahr ein Aufschlag von 70,9 Prozent bezahlt werden. Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen verteuerten sich hingegen „lediglich“ um 54,8 Prozent.