Der hohe Anstieg der Verbraucherpreise wird bestätigt

Die vorläufigen Zahlen, die das Statistische Bundesamt (Destatis) zu Beginn des Monats veröffentlicht hatte, ließen das Drama bereits erahnen. Nun ist es amtlich, denn auch die am Dienstag veröffentlichten endgültigen Zahlen zur Entwicklung des deutschen Verbraucherpreisindex im März lassen mit einem Anstieg um 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr kaum Freude aufkommen.

Bestätigt wurde auch der erneute Anstieg der Verbraucherpreise im Vergleich zum Februar 2022 um weitere 2,5 Prozent. Damit hat die deutsche Inflationsrate das Jahresziel der Europäischen Zentralbank schon in nur einem Monat deutlich übertroffen.

Auch für den harmonisierten Verbraucherpreisindex wurden die vorläufigen Zahlen mit einem Anstieg von 7,6 Prozent auf Jahressicht und 2,5 Prozent im Vergleich zum Februar 2022 bestätigt. Seit der deutschen Wiedervereinigung hat es keinen höheren Anstieg der Inflationsrate geben als im März.

Der starke Energiepreisanstieg hält an

Man muss schon in das Jahr 1981 zurückgehen, um für die alte Bundesrepublik einen höheren Preisanstieg festzustellen. Auch damals hatte ein Krieg die Preise stark ansteigen lassen, als im Herbst 1981 irakische Truppen im ersten Golfkrieg den Iran angriffen. Und wie heute stiegen auch damals die Energiepreise besonders stark an.

Verantwortlich für die aktuelle Inflationsentwicklung sind aber nicht nur die hohen Rohstoff- und Energiepreise. Auch die anhaltenden Lieferengpässe bei bestimmten Vorprodukten üben einen starken Druck auf die Preise aus. „Neben der Corona-Pandemie wirkt sich nun der Krieg Russlands gegen die Ukraine deutlich auf die Teuerung in Deutschland aus, insbesondere bei Heizöl, Kraftstoffen und Erdgas sowie einzelnen Nahrungsmitteln“, erklärte Dr. Georg Thiel, der Präsident des Statistischen Bundesamtes bei der Vorstellung der endgültigen Zahlen.

Auf Jahresfrist haben sich die Energiepreise für die Endverbraucher um 39,5 Prozent erhöht, während die Preise für Waren insgesamt einen Anstieg von 12,3 Prozent verzeichneten. Spitzenreiter waren dabei die Preise für Kraftstoffe mit einem Anstieg um 47,4 Prozent und Erdgas mit einem Plus von 41,8 Prozent. Verantwortlich für die starken Anstiege war neben den krisenbedingten Effekten auch die zu Jahresbeginn gestiegene CO2-Abgabe. Sie war von 25 Euro auf 30 Euro pro Tonne CO2 erhöht worden.