Der Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe stieg im September um 2,4 Prozent

Über einen Mangel an Aufträgen konnte sich das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland im September nicht beklagen, denn nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) erhöhte sich der Auftragsbestand im Vergleich zum Vormonat saison- und kalenderbereinigt real um 2,4 Prozent.

Damit setzte sich auch im September die Reihe der Monate weiter fort, in denen sich der Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe beständig erhöht hat. Sie begann bereits im Juni 2020 und der September stellt innerhalb der Statistik, die seit dem Jahr 2015 erhoben wird, einen neuen Rekordwert dar.

Die aktuellen Probleme des Verarbeitenden Gewerbes werden jedoch deutlich, wenn man die Entwicklung des Auftragsbestands mit der Entwicklung der tatsächlichen Umsätze vergleicht. Seit einigen Monaten entwickeln sich die Aufträge besser als die Umsätze. Das führt dazu, dass auch die Reichweite des Auftragsbestands immer weiter ansteigt.

Hohe Auftragsreichweite wegen anhaltender Materialknappheit

Die Reichweite der Aufträge gibt an, für wie viele Monate die Firmen noch ausgelastet sind, sollten keine neuen Aufträge mehr hereinkommen. Aktuell liegt dieser Wert bei sehr hohen 7,4 Monaten. An dieser Stelle werden die aktuellen Lieferengpässe spürbar. Sie verhindern, dass alle Aufträge zeitnah abgearbeitet werden können und sich damit auch in der Umsatzstatistik niederschlagen.

Während sich das Volumen der offenen Aufträge aus dem Inland, im September im Vergleich zum August um 1,2 Prozent erhöhte, stieg der Wert der noch offenen Aufträge aus dem Ausland im gleichen Zeitraum um 3,1 Prozent an.

Blickt man allein auf die Höhe der Aufträge, so ist die Pandemie überwunden, denn kalender- und saisonbereinigt lag der Auftragsbestand im September um 24,6 Prozent über jenem vom Februar 2020, dem letzten Monat vor dem Beginn der Einschränkung durch die Corona-Pandemie.