Auch Frankreich hat sein Energieproblem

Deutschland machen in diesen Tagen die Konsequenzen der Energiewende zu schaffen. Sie führt dazu, dass vor allen die Stromkosten in den letzten zwölf Monaten sehr stark angestiegen sind. Weitere Anstiege sind zu erwarten, besonders, wenn der Ausbau der regenerativen Energiequellen forciert werden soll.

Das Problem sind dabei die Nachtstunden und die Tage, an denen Flaute herrscht. In diesen kann auch eine verdoppelte Anzahl von Windrädern und Solaranlagen keine einzige Kilowattstunde Strom erzeugen. Es müssen daher Reservekapazitäten vorgehalten werden oder es muss Strom aus dem Ausland zugekauft werden.

Er könnte theoretisch aus französischen Kernkraftwerken kommen. Praktisch ist das derzeit allerdings nicht möglich, denn auch unsere französischen Nachbarn schlagen sich derzeit mit einem handfesten Energieproblem herum. Dabei sind die zahlreichen Atomkraftwerke nicht ein Teil der Lösung, sondern momentan eher ein Teil des Problems.

70 Prozent des französischen Stroms werden in Atomkraftwerken produziert

Frankreichs Stromwirtschaft wird derzeit von zwei Faktoren in die Zange genommen. Der erste Faktor ist das Wetter. Es ist zu heiß. Kraftwerke entnehmen normalerweise das Kühlwasser aus den Flüssen und leiten dieses erwärmte Wasser anschließend wieder in diese zurück. Dabei dürfen allerdings bestimmte Temperaturen nicht überschritten werden, ansonsten kippt das Ökosystem in den Flüssen.

In diesem Sommer führen die hohen Temperaturen und die anhaltende Trockenheit jedoch dazu, dass die französischen Kraftwerke weniger Kühlwasser aus den Flüssen entnehmen können. Dadurch sinkt die Stromproduktion. Betroffen sind nicht nur die Kernkraftwerke. Sie können sich der Kühlproblematik allerdings ebenso wenig entziehen wie die konventionellen Kraftwerke.

Das Problem der Atommeiler ist derzeit ihr Alter. Die Anlagen sind in die Jahre gekommen und bei Wartungsarbeiten treten immer häufiger Schäden auf, die eine längere Abschaltung vom Netz erforderlich machen. Das führt dazu, dass von den insgesamt 56 Reaktoren, die normalerweise 70 Prozent des Strombedarfs des Landes decken, in diesem Jahr immer wieder eine große Anzahl aus unterschiedlichen Gründen vom Netz genommen werden musste. Die Stromkosten lagen in Frankreich in diesem Sommer deshalb höher als in Deutschland.