Altersarmut bleibt ein Thema

Eine unangenehme und zugleich auch gefährliche Entwicklung offenbart der von der Wirtschaftsauskunftei Creditreform veröffentlichte Schuldenatlas 2021. Er belegt nicht nur, dass in den älteren Jahrgängen die Zahl der überschuldeten Personen steigt. Auch das Volumen und die Dauer der Überschuldung werden in dieser Altersgruppe immer mehr zu einem Problem.

Aktuell liegt die Überschuldungsquote innerhalb der 60- bis 69-Jährigen bei 7,32 Prozent. Das sind knapp 0,3 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Bei der Bewertung dieser prozentualen Zahlen ist allerdings zu berücksichtigen, dass die absolute Größe dieser Altersklasse aufgrund des demographischen Wandels in den letzten Jahren sehr stark zugenommen hat.

Besser stellt sich die Lage bei den über 70-Jährigen dar. In dieser Altersgruppe war erstmals seit 2013 wieder ein Rückgang der Fälle zu verzeichnen. Dennoch warnt Creditreform davor, diese Verbesserung nicht überzubewerten, denn der Anstieg der vergangenen Jahre war auffällig und weist eine dramatische Steigerungsrate von 278 Prozent auf.

Altersarmut und Altersüberschuldung gehen Hand in Hand

Schon in den letzten Jahren war ein deutlicher Trend zu mehr Altersarmut und auch mehr Überschuldung im Alter zu verzeichnen. Er bleibt auch weiterhin virulent, selbst wenn die Überschuldungsquote in einzelnen Jahren rückgängig ist. Fakt ist: Immer mehr Menschen sind auch im Rentenalter darauf angewiesen, einer Beschäftigung nachgehen zu müssen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Erschreckend sind auch die Summen, um die es geht, wenn es zu einer Überschuldung kommt. Während die jungen unter 25-Jährigen ihren Gläubigern im Schnitt „nur“ 8.300 Euro schulden, drücken die betroffenen Menschen über 70 Jahre durchschnittlich Schuldenberge von 50.100 Euro.

Der Ausweg aus der Schuldenfalle ist für die Betroffenen im Rentenalter oftmals verbaut, denn die Quellen für zusätzliche Einkünfte und Einkommen sind begrenzt und aufgrund der mit den Jahren schwächer werdenden Gesundheit steigen zudem auch die Ausgaben die beispielsweise für Pflege und Aufwendungen zur Erhaltung der eigenen Gesundheit zu leisten sind.