Spahn gegen das RKI

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich im Streit um die Inzidenz in Deutschland nun mit dem RKI überkreuzt. Das RKI hält die Inzidenz als Kennzahl weiterhin für wichtig. Jens Spahn hingegen ist der Auffassung, die Kennzahl sei nicht mehr alleine seligmachend, so der „Spiegel“.

Weitere Kennzahlen seien wichtig

Der Bundesgesundheitsminister hält es für wichtig, dass weitere Kennzahlen erhoben werden. Das RKI hat durch den Chef Lothar Wieler wissen lassen, die Inzidenz (Zahl neu infizierter Menschen bezogen auf 100.000 innerhalb von 7 Tagen) sei weiterhin das Leitsignal.

Jens Spahn nun meinte gegenüber der „Bild“, dass die Inzidenz bei einer steigenden Impfrate „an Aussagekraft verlieren“ würde. Es benötige sogar „zwingend weitere Kennzahlen, um die Lage zu bewerten“, so der Minister. Dazu zählte er die Zahl der neu in den Krankenhäusern jeweils aufgenommenen Patienten, die an einem Ausbruch der Covid-Erkrankung leiden.

Aktuell wolle er indes nicht darauf verzichten, die Inzidenzzahl noch zu verwenden. Die Zahl der Menschen, die geimpft seien, wäre bei weitem noch nicht ausreichend. Die „Bild“ wiederum wird dahingehend zitiert, dass RKI-Chef Wieler bei einem Vortrag keine weiteren Kennzahlen zur Beschreibung oder Messung der Corona-Virus-Verbreitung gefordert habe.

Spahn wiederum kann sich auch auf zwei Ministerpräsidenten stützen. Demnach sind Malu Dreyer als MP aus Rheinland-Pfalz sowie der Berliner Regierende Bürgermeister Müller der Meinung, die Inzidenz müsse durch Kennzahlen zu den Krankenhausauslastungen ergänzt werden. Dabei ginge es um die Messung und Feststellung der Belastung des Gesundheitssystems.

Michael Müller aus Berlin verweist auf die Corona-Ampel in Berlin, die auch andere Kennzahlen berücksichtigen würde.