Kliniken vor dem wirtschaftlichen Aus? Krankenhausgesellschaft möchte mehr vom Klinik-Rettungsschirm

Die wirtschaftliche Situation von Kliniken ist teils schlecht. Deshalb forderte der Vorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, dass der Rettungsschirm, sprich wirtschaftliche Hilfen, ausgeweitet wird. Laut Agenturbericht solle dieser über alle Standorte „ausgebreitet werden“. Aktuell wären zahlreiche Kliniken und Fachkliniken von den Maßnahmen aber ausgegrenzt, auch wenn diese Standorte gebraucht würden. Zudem sollte die Bürokratie in den Krankenhäusern reduziert werden. Die entsprechende Konferenz der Ministerpräsidenten und der Bundesregierung findet am Freitag statt.

Kapazitäten werden benötigt

„Gerald Gaß, der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, fordert von der Ministerpräsidenten-Konferenz eine Ausweitung des Rettungsschirms. „Der Rettungsschirm der Kliniken muss sofort über alle Standorte ausgebreitet werden“, sagte Gaß der „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe).

500 bis 600 Krankenhäuser, vor allem Fachkliniken ohne Intensivstation, habe die Politik bei ihren Maßnahmen ausgegrenzt. „Wir werden auch diese Standorte dringend brauchen, um die Patientenversorgung aufrechtzuerhalten.“ Durch die Omikron-Welle drohten die Normalstationen extrem belastet zu werden. „Aber auch die Intensivstationen stehen erneut vor großen Herausforderungen. Wir haben immer noch 3500 Patienten auf Intensivstation liegen, die mit Covid behandelt werden.“ Zudem forderte Gaß Erleichterungen bei der Krankenhaus-Bürokratie.

„Wir brauchen einen Bürokratie-Lockdown für die Krankenhäuser.“ Die Pflegekräfte und Ärzte würden nur die notwendige medizinische Dokumentation leisten können. „Sie haben sicher keine Zeit für Anfragen des Medizinischen Dienstes.“ Gaß forderte weiter: „Wir erwarten, dass alles unternommen wird, um die Impflücke endlich zu schließen. Dazu gehört jetzt auch eine konsequente Umsetzung einer allgemeinen Impflicht. Politik muss hier schnellstmöglich Klarheit schaffen, wie diese Impfpflicht kontrolliert und möglicherweise auch sanktioniert wird.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Sitzbänke mit Corona-Abstandshinweis im Krankenhaus, über dts Nachrichtenagentur