Klima, Wetter, Unwetter und Immobilien-Schutz – Versicherungspflicht?

Die Diskussion um die Folgen der Unwetterkatastrophe im Westen Deutschlands setzt sich nun auch auf den Bereich der Versicherungen fort. So hat sich der Vorsitzender der FDP, Christian Lindner, der „Bild“ gegenüber dafür ausgesprochen, möglichst einen zwingenden Versicherungsschutz gegen Hochwasserschäden zu organisieren.

Klima-Haftpflicht gewünscht – oder doch nicht?

So hat Lindner darauf verwiesen, dass es eine „Klima-Haftpflicht“ geben müsse, insofern sich die „Ereignisse häufen“. Dabei sollte in der Diskussion geklärt werden, wie „wir zukünftig mit Elementarschäden umgehen“, dort sollte ggf. der Versicherungsschutz anders ausgestaltet werden.

Denn aktuell erwarte er, dass möglicherweise einige Versicherungsgesellschaften solche Versicherungsfälle gar nicht mehr annehmen würden, wenn das Risiko zu groß sei. Das Risiko liege darin, dass es infolge des globalen Klimawandels künftig immer öfter zu diesen Schadensereignissen kommen würde.

Offen ist die Frage, wer einen solchen Schaden dann trägt.

Aktuell ist die Debatte zumindest noch offen. Die Versicherungswirtschaft sieht dies nach einem Interview im Morgenmagazin von ARD und ZDF vom 22. Juli 2021 mit dem Funktionär Asmussen (vormals Staatssekretär der SPD) offenbar anders. Die Versicherungswirtschaft ginge davon aus, 99 % aller Versicherungswünsche auch zu entsprechen.

Es gehe lediglich um einen kleinen Teil der zu versichernden Häuser, für die möglicherweise keine Versicherung einen Vertrag abschließen wolle.

Der Vorstoß der Politik ist insofern überraschend, als es hier um einen individuellen Schutz geht. Bei den Schäden, die entstehen, sind jeweils private Vermögen betroffen und nicht ein monetarisierbarer Schaden für Dritte.

Würde die Politik solche Schadensfälle reduzieren wollen – und sich nicht nur um die Finanzierung der Schäden durch Alle sorgen -, würden künftig wahrscheinlich in bestimmten Regionen, etwa Flussmündungen weniger oder keine Immobilien gebaut werden. Dies könnte möglicherweise die sowohl sozial wie auch gesundheitlich und wirtschaftlich sinnvollere Lösung sein.