„Jetzt“: Vor allem Klimaschutz scheint abgeschrieben

Die Grüne Annalena Baerbock steht in der Kritik. Die „Grünen“ sehen darin eine Kampagne, die Kritiker sehen eine Aufklärung darüber, dass die Kanzlerkandidatin ihr Buch aus anderen Quellen befüllte, ohne dies anzugeben. Nun gibt es einen Bericht, wonach zusammenfassend vor allem die Klimateile des Buches plagiiert seien – das allerdings wäre wahrscheinlich eine große Überraschung.

Klima: Das Fachgebiet der neuen Kanzlerin

Man sollte annehmen, dass das Klima und die Klimapolitik das Fachgebiet und Aushängeschild der neuen Kandidatin sind. Dies wiederum lässt vermuten, dass sie es aus fachlicher Sicht gar nicht nötig hätte, sich anderer Gedanken und gedanklicher Arbeit zu bedienen. Dennoch:

Der Plagiatsforscher Weber hat dies als „geklaut“ von einer Seite deklariert, die sich für den Klimaschutz starkmacht, die Seite climate-challenge.de.

„Der Klimawandel wirkt sich auf die gesamte Wertschöpfungskette von Unternehmen aus, etwa durch den extremwetterbedingten Ausfall von Zulieferern, durch Schäden an Straßen, Schienen und Gebäuden oder durch Rohstoffknappheit. Zwischen 2000 und 2019 beliefen sich die Gesamtschäden aus klimawandelbedingten Extremwetterereignissen weltweit auf 2,56 Billionen US-Dollar.“

Nun sind Zahlen und andere Fakten durchaus zitationswürdig. Es erhebt sich allerdings die Frage, ob die Quelle solcher Zahlen nicht angegeben werden sollte.

Eine andere Stelle bezieht sich auf eine Erklärung des US-Verteidigungsministeriums zum Klimawandel, der die nationale Sicherheit der USA gefährde. Eine dritte Stelle sieht ebenfalls das US-Militär als herausgefordert, um den Bedrohungen zu widerstehen. Schließlich gibt es eine Beschreibung zum „Zyklon ‚Nargis‘“, die dem „Tagesspiegel“ entnommen ist.

Auch die Ökonomin Maja Göpel wird praktisch sinngleich zitiert – aus einem Interview mit der Taz, ohne dass dies angegeben worden wäre. Damit ist derzeit – bei aller Nebensächlichkeit des Umfangs der Plagiate oder zur Diskussion um den Urheberrechtsschutz – die Frage, in welch guten Händen der Klimaschutz sein kann, wenn die Politik die Gedanken Dritter einfach übernimmt?