Herr Lauterbach warnt: Endemie muss kein Endpunkt sein

Die Welt steckt noch immer im Corona-Krisenmodus. Teils wird gelockert, teils werden die Maßnahmen aufrecht erhalten. Karl Lauterbach nun warnt davor, dass es passieren kann, dass wir eine sehr gefährliche Variante erhalten, „gegen die wir die Schwachen weiter mit großem Aufwand schützen müssen“. Niemand könnte vorhersagen, wie sich das Virus noch entwickeln werde. Die aktuelle Pandemie sehe er unter Kontrolle. Herr Lauterbach teilte mit, das Land sei gerade mit deutlich niedrigeren Fallzahlen konfrontiert als andere europäische Länder. Allerdings, dies erwähnte Lauterbach nicht, die Ansteckungszahlen in Großbritannien sinken deutlich, während sie in Deutschland steigen. Die SPD in Niedersachsen verlängerte deshalb das, was sie „Winterruhe“ nennt, bis Ende Februar.

Lauterbach: Endemie kann alles bedeuten

„Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat davor gewarnt, den Übergang der Coronakrise in die sogenannte endemische Phase als Endpunkt zu begreifen. „Endemie kann viel bedeuten“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitagsausgabe).

„Im besten Fall wird das Virus harmloser und löst nur noch kleine und lokal begrenzte Ausbrüche aus.“ Ob das so komme, wisse aber niemand. „Wir können auch in eine Endemie geraten, in der eine sehr gefährliche Variante dominant ist, gegen die wir die Schwachen weiter mit großem Aufwand schützen müssen.“ Wie sich das Virus weiterentwickele, könne niemand vorhersagen.

„Wir müssen auf alles vorbereitet sein.“ Trotz gegenwärtig hoher Ansteckungszahlen sieht Lauterbach die Pandemie insgesamt nicht außer Kontrolle. Die Zahlen bewegten sich in einem Rahmen, den Fachleute des Robert-Koch-Instituts zuvor errechnet hätten. „Deutschland ist gerade mit deutlich niedrigeren Fallzahlen unterwegs als andere europäische Länder“, sagte Lauterbach.

Wegen begrenzter Kapazitäten in den Laboren setzt der Minister auf Antigentests. In Kürze will sein Ministerium eine neue Verordnung vorlegen, der zufolge nur noch wenige Personen für einen PCR-Test in Frage kommen. „Für sehr viele Testanlässe ist der Antigentest jetzt optimal geeignet, weil er zuverlässig funktioniert und die Ergebnisse schneller vorliegen als bei PCR-Tests“, sagte Lauterbach.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur