So kommen die USA ihren chinesischen Rivalen nicht bei

Die untergegangene Sowjetunion und die Vereinigten Staaten waren die großen Kontrahenten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Im 21 Jahrhundert ringen die USA mit der Volksrepublik China um die wirtschaftliche und politisch-militärische Führungsstellung in der Welt.

Wie das Ringen ausgehen wird, bleibt abzuwarten. Zwei Entwicklungen, eine aus dem militärischen, die andere aus dem wirtschaftlichen Bereich machen jedoch deutlich, dass die Chinesen aktuell geschickter vorgehen, weil sie effizienter handeln und ihr Denken vor allem langfristig ausgerichtet ist.

Die militärische Komponente betrifft die Marinerüstung. Jake Sullivan, der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden brachte das Problem auf den Punkt, als er erklärte, dass für jede 10.000 US-Dollar, welche die USA für den Bau eines neuen Flugzeugträgers ausgeben, die chinesische Seite nur einen Dollar in die Entwicklung von Raketen investiert, die in der Lage sind, einen Flugzeugträger zu versenken.

Auch im Währungskrieg akkumulieren die Chinesen die bleibenden Werten

Ob dieses Missverhältnis von investiertem Kapital und militärischen Nutzen langfristig zum Erfolg führen wird, darf durchaus hinterfragt werden. Zumal die USA auf dem Feld der Wirtschafts- und Finanzpolitik recht ähnlich reagieren. Ein Bild sagt an dieser Stelle mehr als tausend Worte und wieder einmal ist es einem Karikaturisten gelungen, einen komplizierten Sachverhalt in einem eingängigen Bild treffend auf den Punkt zu bringen.

Auf einer Koppel, die durch einen niedrigen Holzzaun getrennt ist, stehen sich die amerikanische und die chinesische Seite im Währungskrieg gegenüber. Beide Seiten bewerfen sich gegenseitig mit dem, was sie haben. So landen nach und nach auf der chinesischen Seite des Zauns die schweren Goldbarren, während sich auf der Seite der USA immer mehr Dollarbündel ansammeln.

Durchsetzen wird sich in einem Ringen allerdings letztlich der, der auf die stärkeren Werte setzt und dessen Handeln effizienter ist. Der erste Kalte Krieg zwischen dem Westen und den Ostblockstaaten hat dies bestätigt, denn die Staaten des ehemaligen Warschauer Pakts sind nicht über die Stärke der NATO, sondern vielmehr über ihre eigene wirtschaftliche Schwäche und Ineffizienz gestolpert.

Die chinesische Führung in Beijing hat diese entscheidende Schwäche der ehemaligen kommunistischen Bruderstaaten klar erkannt und ihre Schlüsse daraus gezogen. Dies könnte ihr im neuen zweiten Kalten Krieg, sollte es in den kommenden Jahren zu ihm kommen, zum Vorteil gereichen.