Geringverdiener benötigen mehr professionelle Hilfe bei der privaten Altersvorsorge

Wer Geld hat, der kann auch deshalb leichter zu noch mehr Geld kommen, weil er sich eine professionelle Beratung leisten kann und diese auch bekommt. Während die Banken und Finanzdienstleister seit Jahren besonders um das Klientel der vermögenden Privatkunden kämpfen, fällt die Gruppe der Geringverdiener immer weiter zurück.

Klein ist diese Gruppe nicht, denn immerhin rund 30 Prozent der deutschen Haushalte zählen zu den Geringverdienern. Über die Hälfte von ihnen glaubt, dass sie sich keine private Altersvorsorge leisten kann, die auf einer Aktienanlage aufbaut. Dabei wissen auch die Geringverdiener durchaus um die Vorteile, die es mit sich bringen kann, sein Geld in Aktien zu investieren.

Doch es fehlt an kompetenter Beratung. Zum einen ist da das Problem der Berater. Für diese ist es genauso zeitintensiv, eine Beratung durchzuführen, wenn es um eine Anlage von 10.000 Euro geht wie wenn es um 20.000 Euro geht. Verdient wird aufgrund der Bezahlung durch Abschlussprovisionen im zweiten Fall aber das Doppelte.

Die Banken überlassen den freien Beratern das Feld

Ein weiterer Grund dafür, dass viele Geringverdiener beim Thema Aktiensparen abgehängt werden ist der Rückzug vieler Banken und Sparkassen aus der Fläche. Immer mehr Filialen werden geschlossen und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen. Doch nicht jeder kann und mag sich mit einer internetbasieren Beratung stattdessen anfreunden und zufriedengeben.

Laut einer Befragung des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) verfügt rund ein Drittel aller deutschen Haushalte über ein Einkommen von weniger als 1.800 Euro im Monat. Mit diesen niedrigen Einkommen gehen im Alter auch niedrigere Rentenbezüge einher.

Gerade für diese Gruppe ist eine zusätzliche private Alterssicherung deshalb sehr hilfreich. Doch nur 15,2 Prozent der befragten Geringverdiener investiert derzeit bereits in Wertpapiere. Bei den Durchschnittsverdiener liegt der Anteil mit 33,1 Prozent bereits doppelt so hoch. Mehr als dreimal so hoch ist er bei den Besserverdiener mit 51,7 Prozent.