Es wird gearbeitet, bis der Tod euch scheidet

Die Deutschen sollen länger arbeiten. Mit schöner Regelmäßigkeit wird diese Forderung von Experten und von der Politik wiederholt, wenn der Blick auf die leeren Kassen der Rentenversicherung fällt. Das hält aber zumindest die Politik nicht davon ab, die Sozialversicherungskassen dauerhaft für den Zuzug aus dem Ausland zu öffnen und damit weiter zu belasten.

Während der Flüchtlingskrise des Jahres 2015 kam rund eine Millionen Menschen, darunter viele junge Männer und Frauen, nach Deutschland. Heute, sieben Jahre in denen man leicht eine Sprache und auch einen Beruf hätte lernen können später, arbeitet lediglich ein Viertel dieser Menschen in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen.

So müssen halt die Deutschen länger ran und sie tun dies auch. Schon 2012 lag der Anteil der 65- bis 69-Jährigen, die noch einer Arbeit nachgingen, bei elf Prozent und damit um einen Prozentpunkt über dem EU-Durchschnitt, der seinerzeit bei zehn Prozent lag.

Arbeiten bis zum Umfallen

In der Zwischenzeit hat sich die Lage verschärft und Deutschland sich noch weiter vom EU-Durchschnitt entfernt. Während in der EU der Anteil der noch arbeitenden Rentner auf 13 Prozent angestiegen ist, hat er sich in Deutschland auf 17 Prozent erhöht. Ein Grund für diese Entwicklung ist sicher die schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters. Es erhöht sich in den nächsten Jahren nach und nach auf 67 Jahre.

Da Arbeit auch sehr sinnstiftend sein kann, war es schon immer so, dass gerade viele Ältere mit hohen Bildungsabschlüssen länger gearbeitet haben, als es eigentlich notwendig gewesen wäre. Auch heute sind in der Generation 65plus unter den Hochqualifizierten noch 13 Prozent erwerbstätig, während dieser Anteil bei den Geringqualifizierten lediglich bei 4,5 Prozent liegt.

Doch auch blanke Not zwingt zunehmend zu einer längeren Lebensarbeitszeit. Auf eine Anfrage der Linken erwiderte die Bundesregierung, dass im Jahr 2022 knapp 1,07 Millionen Menschen, die 67 oder älter waren, noch einer Beschäftigung nachgingen. Das sind 15.000 mehr als im Jahr 2021 und gegenüber dem Jahr 2015 hat sich ihre Zahl sogar um 200.000 erhöht.

Über 400.000 Beschäftigt sind bereits mehr als 70 und 138.000 schon über 75 Jahre alt und gehen dennoch einer regelmäßigen Beschäftigung nach. Das Ende der Fahnenstange ist damit allerdings noch nicht erreicht, denn 13.000 Beschäftigte waren im vergangenen Jahr 85 Jahre und älter.