Diesen Inflationstreiber sollten Sie kennen und im Blick haben

Mit Blick auf die Inflation hat sich die Lage in den letzten zwei Monaten wieder etwas entspannt. Der Aktienmarkt nimmt dies zum Anlass, bis zum Ende des Jahres sogar wieder Zinssenkungen zu erwarten. Diese Sichtweise ist natürlich sehr optimistisch und deshalb auch entsprechend riskant.

Aber auch wenn man nicht so euphorische agieren möchte, wie es derzeit die Händler an den Aktienmärkten tun, so besteht doch die Gefahr, dass die Inflation schneller wieder anspringen könnte als es uns allen lieb sein kann. Besonders beunruhigt ist man derzeit in den Führungsetagen der bedeutenden Rohstoffproduzenten und großen Rohstoffhändler.

So warnte der Rohstoffhandelskonzern Trafigura schon zu Beginn des Jahres davor, dass neue geopolitische Verwerfungen zu einem explosionsartigen Anstieg der Preise führen könnten. Es könnten in diesem Fall sehr schnell Preisniveaus erreicht werden, die als „extrem“ einzuschätzen sind.

Zwischen Nachfrage und Angebot wird schon bald eine gewaltige Lücke klaffen

Die aktuelle Lage stufen die Experten von Trafigura deshalb als ausgesprochen kritisch ein. In ähnlicher Weisen hatten sich im vergangenen Jahr bereits mehrere Vorstände von großen Rohstoffunternehmen geäußert. Sie hatten angemahnt, dass erhebliche Investitionen nötig sind, um sicherzustellen, dass der Welt im nächsten Jahrzehnt die für die globale Energiewende benötigten Metalle in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.

Während die Anleger primär auf das Lithium schauen, dessen Bedarf augenblicklich gerade noch gedeckt werden kann, schauen die großen Rohstoffproduzenten vor allem auf die klassischen Basismetalle Kupfer, Nickel, Kobalt und Zink. Sie sind auch ohne Energiewende von größter Bedeutung und ohne sie, ist eine Energiewende schlichtweg nicht denkbar.

Ihr Angebot muss deshalb in den nächsten Jahren massiv erhöht werden. Darauf hat unter anderem der Chairmam von Rio Tinto hingewiesen. Ignoriert man diese Warnung, droht schon bald ein böses Erwachen, denn derzeit gibt es nicht genug Projekte, um die zu erwartende Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen.