Diese Krise ist vor allem eines: Sie ist hausgemacht

Wenn man unseren Politikern und vielen Medien zu lange zuhört, bekommt man unweigerlich den Eindruck, dass unsere aktuellen Probleme erst mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine, also am 24. Februar des letzten Jahres, begonnen hätten. Der Schuldige für all diese Übel steht damit auch schon fest und trägt den Namen Wladimir Putin.

Doch so einfach, wie er uns derzeit verkauft wird, ist der Sachverhalt leider nicht, denn die Probleme reichen tiefer und ihre Ursachen liegen weit vor dem Kriegsbeginn in der Ukraine. Dieser hat bestehende Entwicklungen noch einmal verschärft, das ist wahr. Doch auch ohne den russischen Angriff wäre die Lage derzeit nicht optimal.

Will man die aktuelle wirtschaftliche Lage mit einem Wort umschreiben, so trifft der Begriff der Stagflation die momentan gegebenen Umstände noch am besten. Die Wirtschaft stagniert und die Inflation ist hoch. So war es auch in den 1970er Jahren, für welche die Ökonomen anschließend den Kunstbegriff der Stagflation erfanden.

An den wahren Ursachen der aktuellen Krise trägt Wladimir Putin nur wenig Schuld

Sucht man nach den wirklichen Ursachen der aktuellen Wirtschaftskrise, so muss man weit zurückgehen. Die hohe Inflation, die uns heute belastet, ist kein unerwartet vom Himmel gefallener Meteorit, sondern das Ergebnis einer permanenten Geldschöpfung. Früher mussten wenigstens noch die Drucker Tag und Nacht arbeiten, heute kann das viele Geld aus dem Nichts einfach per Knopfdruck erzeugt werden.

Wichtiger als der Weg, auf dem das neue Geld in die Welt gekommen ist, ist jedoch seine Menge – und diese ist alles andere als unerheblich, denn seit dem Jahr 2008, also dem Beginn der Finanzkrise, hat sich die Geldmenge versiebenfacht. Nun darf sich jeder fragen, was denn wohl passieren wird, wenn eine versiebenfachte Geldmenge auf ein gleich großes Güterangebot trifft?

Es kam allerdings noch schlimmer als es ohnehin gekommen wäre, denn im Zuge der Pandemie wurden von den Politikern weltweit Lockdowns verhängt und Häfen geschlossen, sodass die Lieferketten zusammenbrachen. Mit ihnen brach auch die Güterproduktion ein und es ist eine volkswirtschaftliche Binsenweisheit, dass die Preise massiv steigen, wenn eine gleichgroße Nachfrage auf ein deutlich verkleinertes Angebot trifft.

Hierzulande werden aber nicht, die wahren Schuldigen beim Namen genannt. Stattdessen wird viel lieber ein Sündenbock gesucht, dem man die Miesere in die Schuhe schieben kann. Aber machen wir uns nichts vor: Echte Aufarbeitung sieht anders aus.