Die russisch-chinesische Kooperation ist für Wladimir Putin im Krieg in der Ukraine von großem Vorteil

Russland soll China um die Lieferung von Militärausrüstung gebeten haben. Schon kurz nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine wurde diese Nachricht bekannt und die USA warnten die Führung in Peking umgehend, Russland aktiv zu unterstützen und die westlichen Sanktionen gezielt zu unterlaufen.

Welche Unterstützung die Volksrepublik Russland tatsächlich gewährt, dürfte in vielen Teilen nicht bekannt sein, denn beide Seiten werden kaum ein Interesse daran haben, diese Verbindung in allen Einzelheiten an die große Glocke zu hängen. Die größte Hilfe, die Moskau aus Peking gewährt wird, ist allerdings bekannt und sie ist nicht zu beanstanden, obwohl die Auswirkungen enorm sind.

Sie besteht darin, dass Russland einen Konflikt an der russisch-chinesischen Grenze derzeit nicht zu fürchten braucht. Selbstverständlich ist das nicht, denn mit einer Länge von 4.200 Kilometer ist diese Grenze auch für eine moderne Armee nur schwer zu schützen. Hinzu kommt, dass es 1969 hier zu einem nicht erklärten kurzen Krieg gekommen ist. In ihm gab es Dutzende Tote auf beiden Seiten.

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Die Russen haben das nicht vergessen. Dennoch sind sie sich der chinesischen Zurückhaltung derzeit so sicher, dass sie schon vor dem Angriff auf die Ukraine damit begonnen haben, große Teile der hier stationierten Truppen abzuziehen und diese über die Transsibirische Eisenbahn nach Westen zu verlegen.

Eine ähnliche Strategie an den Grenzen zu den alten und neuen NATO-Staaten zu praktizieren, dürfte Russlands Präsident Wladimir Putin und seinem Generalstab als viel zu gefährlich erscheinen. An dieser Stelle sind die Chinesen tatsächlich ein gewichtiger Faktor, der auch auf den Schlachtfeldern in der Ukraine wirkt, obwohl China selbst am Kriegsgeschehen dort nicht beteiligt ist.

Doch nicht nur die Ukraine hat Grund die russisch-chinesische Harmonie nicht zu mögen. Auch Japan zeigt sich zunehmend besorgt. Deutlich erkennbar ist das am neuen Weißbuch, dass die Regierung in Tokio unlängst veröffentlicht hat. In ihm wird deutlich, dass sich Japan inzwischen mehr über Russland und China sorgt als über Nordkorea, den bisherigen Unruhestifter in der Region.