Die große Wachablösung im Finanzsystem kündigt sich an

Das aktuelle Finanzsystem mit seinen Fiat-Money-Währungen wird untergehen und der US-Dollar seinen Status als Weltreservewährung verlieren. Doch dem untergehenden System eine Träne nachzuweinen, braucht niemand. Grundlegend für den Untergang des Systems war die im August 1971 von US-Präsident Richard Nixon vollzogene Abkehr vom Bretton-Woods-Abkommen von 1944 und damit die Abkehr vom Gold.

Bis zum 15. August 1971 hatten die Besitzer von US-Dollar einen Anspruch an die US-Notenbank, ihre Dollarbestände in physisches Gold zu tauschen. Seitdem besteht nur noch der Anspruch US-Dollar gegen US-Dollar, also Papier gegen Papier zu tauschen. Ein Anspruch auf etwas dauerhaft wertvolles und werthaltiges besteht nicht mehr.

An genau dieser Stelle nahm das Ende seinen Anfang, denn die nunmehr nicht mehr mit Gold unterlegten Währungen luden die Politiker ein, hohe Staatsausgaben über die Notenpresse, also über die fortlaufende Herausgabe von neuen Dollarnoten zu „bezahlen“. Zunächst fiel der Trick nicht zu sehr auf, wenn weil der US-Dollar weiter als Welthandels- und Weltreservewährung fungierte, bestand eine hohe Nachfrage der ausländischen Notenbanken nach US-Dollar.

Die Nachfrage nach US-Dollar wird sinken und damit sein Wert

Diese Phase neigt sich nun langsam dem Ende entgegen, denn den Käufern von US-Dollar ist längst bewusst, dass sie nichts anderes als ein amerikanisches Versprechen in den Händen halten. So wie die Eurobesitzer ein europäisches Versprechen auf die Rückzahlung der in Euro aufgenommenen Schulden in ihren Händen halten. Aber Versprechen können bekanntlich gebrochen werden.

Seit 1971 hat der US-Dollar über 98 Prozent seines ursprünglichen Werts verloren. Gut ablesen können Sie diesen dramatischen Wertverfall am Goldpreis. Kostete eine Unze Gold im Jahr 1971 noch 35 US-Dollar, so waren in diesem Jahr in der Spitze bereits über 2.000 US-Dollar zu bezahlen. Dass der Goldpreis in den letzten Wochen wieder etwas zurückgekommen ist, macht den US-Dollar an dieser Stelle nicht wirklich attraktiver.

Mit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine sind die USA zudem dazu übergegangen, ihre Währung international als Waffe einzusetzen. Diese Botschaft ist nicht nur in Russland angekommen. Auch andere Länder haben sie vernommen und suchen nun mit noch mehr Nachdruck als zuvor nach einer Lösung.

Egal, wie diese am Ende aussehen wird und wann sie verfügbar sein wird, eines steht jetzt schon fest: Die großen Verlierer dieses Prozesses werden die Fiat-Money-Währungen sein, also allen voran der US-Dollar, aber auch der Euro, der Yen, der Yuan oder der Schweizer Franken.