Die Ampelkoalition vereinsamt auf ihren ideologischen Sonderwegen

Wenn führende Ampelpolitiker die geschützte Blase des Berliner Regierungsviertels verlassen und sich in die Niederungen der Provinz begeben, schlägt ihnen mittlerweile vorsichtig formuliert ein kühles Desinteresse seitens der lokalen Bevölkerung entgegen. Wird auf Diplomatie und persönliche Empfindungen keine Rücksicht genommen, heißt es dann laut und deutlich einfach nur „Hau ab!“

Ob zu Recht oder zu Unrecht, das sei einmal dahingestellt. In jedem Fall wird an den Protesten deutlich, dass ideologischen Sonderwege der Ampelkoalition dem breiten Publikum immer suspekter werden, weil immer mehr Menschen klar wird, dass diese vermeintlichen Lösungen mehr Schaden anrichten als Nutzen stiften.

Schon eine der ersten Entscheidungen der neuen Koalition, nämlich die, am Ausstieg aus der Kernenergie eisern festzuhalten, hat die Stromkosten nicht etwa gesenkt, sondern weiter erhöht. Während in Deutschland Energie politisch gewollt immer teurer und für viele bald nicht mehr bezahlbar wird, hat Schweden, das ursprünglich auch aus der Kernenergie aussteigen wollte, diesen Schritt in der Zwischenzeit wieder revidiert.

22 Staaten bilden Allianz zur Förderung der Atomkraft

Dass der Zug weltweit stark in Richtung Ausbau der Atomkraft fährt und Deutschland bei diesem Thema auf einem sehr einsamen Sonderweg unterwegs ist, hat auch im vergangenen Dezember die in Dubai durchgeführte letzte Klimakonferenz gezeigt. Auf ihr schmiedeten 22 Länder eine Allianz zur Förderung der Kernkraft.

Mit von der Partie waren unter anderem Frankreich, Großbritannien, Polen, Belgien, die USA und auch Schweden. Die Teilnehmerländer stehen auf dem Standpunkt, dass die Vorteile der Kernkraft, also vor allem die Energiesicherheit und der Klimaschutz die Nachteile der Umweltrisiken durch den Atommüll und die Gefahr von nicht beherrschbaren Unglücken überwiegen.

In einer gemeinsam verfassten Erklärung riefen die 22 Staaten in Dubai deshalb dazu auf, weltweit die Stromerzeugung in Kernkraftwerken bis zum Jahr 2050 zu verdreifachen. Was das für den Uranbedarf und die Notwendigkeit von neuen Minenprojekten bedeutet, dürfte sich auch jedem Laien schnell erschließen.

Der US-Klimabeauftragte, John Kerry, der bei dem Projekt an führender Stelle mitwirkte, hat bereits internationale Finanzakteure dazu aufgefordert, den Ausbau der Atomkraft zu unterstützen. Er zielt damit auf die Statuten von einigen Großbanken ab, welche die Vergabe von Krediten zur Finanzierung von Aktivitäten im Sektor der Atomkraft untersagen. Fällt diese Barriere, dürften die Investments in Uranprojekt und neue Kernkraftwerke bald wieder anziehen.