96 Prozent aller Aktien bringen keine Mehrrendite

Immer wieder ist zu hören, dass Aktien eine der besten Kapitalanlagen seien. Noch vor wenigen Jahren, als die Zinsen deutlich niedriger und zum Teil sogar negativ waren, galten Aktien sogar als „alternativlos“. Doch sind sie das wirklich? Eine Studie aus den USA weckt große Zweifel an dieser Einschätzung, denn sie hat ergeben, dass 96 Prozent aller Aktien den Investoren keinen Mehrwert geben.

Als Vergleich wurde herangezogen, welche Rendite ein Anleger erwirtschaften kann, wenn er sein Geld der US-Regierung für einen Monat leiht. Diese sehr kurzfristige und zugleich auch sehr risikoarme Anlageform war also die Benchmark mit der sich die Aktien zu messen hatten. Zurückverfolgt wurden in der Studie die Aktienrenditen bis in das Jahr 1926.

Für viele Anleger wird es nun sicher eine Enttäuschung sein, zu lesen, dass 96 Prozent aller US-Aktien nicht besser abschneiden als kurzfristige Staatsanleihen. In diese Aktien investiert zu sein, war somit in den letzten rund 100 Jahren nicht der Schlüssel, um wohlhabend oder gar reich zu werden.

Die Kunst besteht darin, die wenigen Gewinner zu finden

Interessanter ist der Blick auf die verbleibenden vier Prozent aller US-Aktien. Sie sind für die gesamten Gewinne und damit auch für die Mehrrendite des Aktienmarkts gegenüber den Staatsanleihen verantwortlich und ein Anleger, der sein Geld in diese Werte investiert hatte, fuhr seit 1926 eine ausgesprochen hohe Rendite ein.

Nun werden die meisten von uns 1926 noch nicht gelebt, geschweige denn seit damals ihr Geld am Aktienmarkt investiert haben. Aber auch in kürzeren Zeiträumen ist dieses Missverhältnis zu beobachten. So waren seit 1990 lediglich 2,4 Prozent der Aktien für alle Gewinne des globalen Aktienmarktes verantwortlich.

Schaut man sich nicht nur den wichtigen US-Markt an, so ist das Ergebnis noch deprimierender, denn außerhalb der USA waren lediglich 1,4 Prozent der Aktien für alle Gewinne außerhalb der US-Börsen verantwortlich. An diesen Zahlen erkennt man sehr gut, dass es nicht die Lösung sein kann, einfach nur einen Indexfonds zu kaufen und dann darauf zu hoffen, dass die eigene Rendite schon höher liegen wird als die der Staatsanleihen.