Spahn fordert von Medien Meinungsfreiheit in USA und Deutschland

In der ARD-Talkshow Caren Miosga hat Unionsfraktionschef Jens Spahn am Sonntagabend eindringlich auf Gefahren für die Meinungsfreiheit hingewiesen. Der CDU-Politiker machte deutlich, dass Phänomene wie „Cancel Culture“ nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland an Einfluss gewinnen.

Als Beispiel nannte Spahn die Entscheidung eines amerikanischen Senders, den Moderator Jimmy Kimmel nach kontroversen Äußerungen nicht länger zu beschäftigen. Kimmel hatte sich zuvor in geschmackloser Weise über den ermordeten Aktivisten Charlie Kirk geäußert. Spahn kritisierte diesen Schritt deutlich: „Es ist falsch, eine Sendung abzusetzen. Und ich frage mich, warum macht der Sender das mit?“

Der Abgeordnete verband seine Kritik mit Entwicklungen in Deutschland. Ohne Namen zu nennen, sprach er die Absetzung der Journalistin Julia Ruhs an, die vom NDR nicht länger für die Moderation der Sendung Klar vorgesehen ist. Für Spahn zeigt dieser Fall, wie rasch in Deutschland Moderatoren mit unbequemen Haltungen ins Abseits gestellt werden. Solche Vorgänge, warnte er, führten zur weiteren gesellschaftlichen Spaltung.

Besonderes Gewicht legte Spahn auf den Umgang mit dem ermordeten Charlie Kirk. Während Kimmel abwertende Vergleiche zog, würdigte Spahn den Verstorbenen als jemanden, der sich immer der Debatte gestellt habe. Kirk habe sein Motto „Proof me wrong“ ernst genommen und dadurch einen wichtigen Beitrag zur Streitkultur geleistet.

Spahns Auftritt machte deutlich, dass er eine zunehmende Doppelmoral erkennt: Während deutsche Medien Missstände in den USA scharf verurteilten, würden ähnliche Entwicklungen im eigenen Land verharmlost oder übersehen.