Tagesschau-Vizechef zur Corona-Berichterstattung: „Wir sind ein eher ängtliches Volk“

Die Tagesschau und die Tagesthemen haben nach Meinung des Vize-Chefredakteurs Helge Fuhst in der Corona-Berichterstattung zu lange an der Position im „Krisenmodus“ festgehalten. Eine einseitige Darstellung habe es indes nicht gegeben.

Gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ meinte Fuhst, dass zu „Beginn der Pandemie (niemand wusste), was passiert. Politik, Gesellschaft, Medien – niemand, auch wir nicht“. Die ARD wäre jedoch „rückblickend“ in den jeweiligen Berichten „länger als nötig in diesem Krisenmodus geblieben“. Heute, also wohl aus der heutigen Sicht, würde Fuhs indes „schneller den Alltag wieder zulassen“.

Die Kritik an solchen Aussagen in sozialen Medien ist teils heftig. Es wird Fuhst vorgeworfen, die Erklärung käme im Nachhinein zu spät. Zudem würde die ARD ja gerade nicht „Meinungen“ verbreiten sollen, sondern – hier zusammengefasst – „sagen, was ist“, sprich: Unterschiedliche Gesichtspunkt darstellen sollen. Die Berichterstattung, so einige kritische Stimmen, hätte nicht zu lange an irgendetwas festhalten sollen, sondern hätte einfach nur differenzierter sein müssen.

„Vielleicht sind wir ein eher ängstliches, vorsichtiges Volk“, ließ sich Fuhst zitieren. Eine Analyse, mit der sich nicht alle Kommentare zufrieden geben.