Dieser Tage steht LNG – Flüssiggas – wieder am Pranger. In Deutschland scheinen die eigens errichteten LNG-Terminals für die Aufnahme von „Flüssiggas“ vornehmlich aus den USA nicht ausgelastet, so die Meldungen. Dies sei, so erste Kritiker, ein wirtschaftlicher Reinfall der Energiewende, die damals insbesondere vom Wirtschaftsministerium Robert Habecks vorangetrieben worden ist. Jetzt stellt sich allerdings erneut Kritik auch von anderer Seite ein.
So hat der US-Professor Howarth sich in der FR zitieren lassen. Es wäre ein sehr energieaufwendiger Prozess, das Gas, das zu 100 % aus Fracking käme, herunterzukühlen auf 162 Grad Minus, damit dies dann per Tanker durch die Weltmeere verschickt werden kann. Es würde eine Menge Methan entweichen. Das wiederum ist ein Treibhausgas, das nach Freisetzung in den ersten 20 Jahren ca. 80 Mal so klimaschädlich sei wie CO2.
Das allerdings haben wir bereits vor längerer Zeit aufgeschrieben:
Das deutsche LNG-Flüssiggas kommt zu größeren Teilen aus den USA, wo allerdings der Export durch die Biden-Regierung zunächst auf Eis gelegt worden war – weil es Klimaschutz-Bedenken gibt. Das nächste Problem der Ampel-Regierung – neben der damit auch unsicheren Versorgung – ist nun der Austritt von Methan. Das sei „schlimmer“ – und zwar um den Faktor 80 – als CO-2, so ein Bericht. Methan soll für die Erwärmung der Erde „maßgeblich verantwortlich“ sein. Es verschwinde schneller als CO-2, sei über 20 Jahre jedoch ungefähr 80mal so klimaschädlich wie CO-2.
Methan für 0,5 Grad Erderwärmung (von 1,1 Grad) verantwortlich
Demnach soll Methan auch für 0,5 Grad der Erderwärmung von bislang 1,1 Grad verantwortlich sein. Die IEA (Internationale Energieagentur) hat nun bekannt gegeben, dass die Förderung von Öl und Gas im vergangenen Jahr fast 120 Millionen Tonnen Methan freigesetzt worden sein sollen. Diese Zahl ist aber nun ggf. sogar zu niedrig. Laut der Daten eines Forscherteams, das auf „Nature“ zitiert wird, würde dabei viel mehr Methan freigesetzt. Konkret: 52 % der nationalen Ölförderung an Land und 29 % der Gasförderung wären für für den Methaustritt verantwortlich.
Erschreckend dabei: Annähernd 3 % des gemessenen Methans würden in die Atmosphäre entweiche. Da sei dreimal so viel wie das, was die US-Regierung bislang angebe.
Das Problem: Genaue Angaben sind nicht möglich. In der Luft kann nicht zuverlässig gemessen werden und die Löcher in den Anlagen sind teils erst spät zu erkennen. Es sieht aber so aus, als solle die Gas-Freundlichkeit, mit der wir immer noch operieren, ein falscher Weg sein.
Dies haben die USA schon erkannt, wie wir kürzlich berichteten.
Immer mehr Berichte zum LNG-Ausbaustopp der USA finden sich inzwischen in den vorderen Rängen in Deutschland: Die Tragweite scheint inzwischen bewusster zu werden. Deutschland habe die Wirtschaft am stärksten in Richtung von LNG-Flüssiggas aus den USA ausgerichtet, heißt es beispielsweise. Ergo hat der Ausbaustopp in den USA die Wirkung einer Wirtschaftssanktion gegen Deutschland. (Der damalige) Wirtschaftsminister Robert Habeck hat voller Freude auf die LNG-Lieferungen bereits LNG-Terminals bauen lassen.
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