Spiegel-Rücktritt: Fraktionschef der Linken möchte nun Diskussion über Transparenz bei psychischem Druck von Politikern

Die frühere Bundesfamilienministerin Anne Spiegel ist eigenen Angaben zufolge wegen des politischen Drucks vom Amt zurückgetreten. Zuvor hatten zahlreiche Medienkommentare und andere Politiker den Rücktritt aus anderen Gründen gefordert: Sie habe bei der Flutkatastrophe 2021 Fehler begangen, sie habe danach einen Urlaub angetreten und sie habe gelogen. Der Fraktionschef der Linken im Deutschen Bundestag Dietmar Bartsch fordert angesichts der von Anne Spiegel erklärten privaten Schwierigkeiten wegen Überlastung nun eine Debatte über den Druck und die Belastung von Politikern. Es wäre dennoch richtig, dass Anne Spiegel vom Amt zurückgetreten sei.

Spiegel-Affäre: Dietmar Bartsch fordert Diskussion über den Druck auf Politikern – nach dem Rücktritt der Familienministerin

„Linksfraktionschef Dietmar Bartsch hat nach dem Rücktritt von Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) eine Debatte über Druck in der Politik gefordert. „Dass es Anne Spiegel und ihrer Familie sehr schlecht ging, konnte sie offensichtlich nicht einmal ihrer Grünen-Partei mit den sonst so hohen Moralansprüchen erzählen“, sagte Bartsch der „Rheinischen Post“.

Das sollte alle nachdenklich machen. Es sei aber richtig, dass Spiegel zurückgetreten sei. Die Ministerin war vor ihrem Rücktritt unter anderem wegen einer vierwöchigen Frankreich-Reise kurz nach der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr immer mehr in die Kritik geraten. Sie war damals rheinland-pfälzische Umweltministerin.

Am Sonntagabend hatte sich Spiegel für ihr Verhalten nach der Flutkatastrophe in einer denkwürdigen Pressekonferenz emotionsreich entschuldigt. In einer Erklärung hatte sie ungewöhnlich private Details ausgepackt, sprach vor Journalisten von der Krankheit ihres Mannes und der Belastung der Familie durch Corona.“

Anne Spiegel hatte einen Tag vor dem Rücktritt mit der Pressekonferenz und den privaten Details bereits eine Debatte ausgelöst.

Foto: Hinterbänkler im Bundestag, über dts Nachrichtenagentur