Das kann teuer werden – Laut „Wirtschaftsweiser“ können die Energiepreise steigen

Kaum ein Tag vergeht, an dem die Diskussion über steigende Energiepreise pausieren würde. Die Politik versucht, mit verschiedenen Maßnahmen für Linderung zu sorgen. Nun äußerte sich eine der „Wirtschaftsweisen“, Veronika Grimm, zu den Aussichten. Sollte es durch die Ukraine-Krise zu einem Stop der Russland-Importe kommen, würden die Preise ihrer Ansicht nach steigen können, so ein Bericht. Grund sind die dann höheren Beschaffungskosten für Flüssiggas. Die USA wären weniger stark betroffen – das könnte ein politisches Problem darstellen.

Energiepreise können steigen

„Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm rechnet mit einem deutlichen Anstieg der Energiepreise, sollte es im Zuge der Ukraine-Krise zu einem Stopp der Importe aus Russland kommen. „Der Verzicht auf Energieimporte aus Russland hätte einen deutlichen Effekt auf die Energiepreise“, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Hintergrund sei, dass die Substitution durch Flüssiggas mit höheren Beschaffungskosten einhergehe. Zudem erscheine es unrealistisch, die russischen Gaslieferungen zum Beispiel durch Flüssiggasimporte vollständig zu kompensieren. „Es könnte also zu Einschränkungen der Produktion und einem weiteren Anstieg der Energiepreise kommen“, sagte die Ökonomin. Die Nicht-Inbetriebnahme der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 könne eine wirksame Sanktionsdrohung gegenüber Russland darstellen, sagte Grimm.

„Das würde bedeuten, dass Gaslieferungen, die bei Kampfhandlungen nicht mehr durch die Ukraine fließen würden, nicht umgeleitet werden können.“ Dies gehe aber auch für die EU mit hohen wirtschaftlichen Kosten einher. „Die unterschiedliche Betroffenheit der USA und der EU von derartigen Sanktionen sowie die unterschiedlichen Betroffenheiten innerhalb der EU stellen eine politische Herausforderung dar“, mahnte die Wirtschaftsweise. Hier wäre eine einstimmige Entscheidung in der EU erforderlich.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Gas-Zähler, über dts Nachrichtenagentur