Wetterschäden lassen die Kirschernte deutlich geringer ausfallen

Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat am Dienstag eine erst Schätzung zur diesjährigen Kirschernte veröffentlicht. Sie basiert auf Daten, die bis zum 10. Juni 2021 erhoben wurden und deutet einen deutlichen Rückgang im Vergleich zur Ernte des Jahres 2020 an.

Aktuell gehen die Obstbauern davon aus, in diesem Jahr insgesamt 45.800 Tonnen Süß- und Sauerkirschen ernten zu können. Dies würde gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang der Ernte um 8,4 Prozent bedeuten. Aber auch gegenüber dem zehnjährigen Durchschnitt würde die Ernte 4,4 Prozent niedriger ausfallen.

Als Hauptgrund für den schlechteren Ernteertrag gilt die kalte Witterung im Frühjahr. Späte Frostperioden sowie Hagel- und Starkregen haben an vielen Orten zu Einbußen geführt. Hinzu kommt eine Reduzierung der Anbauflächen. Sie betrifft insbesondere die Sauerkirschenernte.

Schlechtes Wetter, sinkende Anbauflächen

Geringere Einbußen sind bundesweit bei der Süßkirschenernte zu erwarten. Hier wird deutschlandweit mit einer Ernte von 34.700 Tonnen gerechnet, was gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von 5,8 Prozent entspricht. Im Vergleich zum zehnjährigen Durchschnitt liegt die Süßkirschenernte jedoch um 6,0 Prozent über dem Normalwert. Diese Abweichung geht vor allem auf die geringen Erntemengen der Jahre 2012, 2013 und 2017 zurück.

Mit einer Anbaufläche von 2.800 Hektar ist Baden-Württemberg für die Süßkirsche das wichtigste Anbaugebiet im Land. Hier wachsen Jahr für Jahr rund 41,2 Prozent der gesamten Erzeugung. Bei den Sauerkirschen sind Rheinland-Pfalz (560 Hektar) und Sachsen (360 Hektar) die wichtigsten deutschen Anbauregionen.

Für die Sauerkirsche wird 2021 ein ausgesprochen schlechtes Erntejahr werden. Die zu erwartende Ernte von 11.100 Tonnen liegt deutlich unter dem Vorjahreswert von 13.200 Tonnen. Das entspricht einem Rückgang von 15,8 Prozent. Im Vergleich zum Zehnjahresdurchschnitt von 15.200 Tonnen ergibt sich sogar ein Rückgang von 26,8 Prozent. Er ist nicht allein auf die Witterungsverhältnisse, sondern auch auf einen starken Rückgang der Anbauflächen zurückzuführen.