Unionsfraktion im Bundestag nun gegen eigene Entschlüsse: Längere Laufzeiten für AKW gefordert

In der Merkel-Ära hat die Union im Deutschen Bundestag dafür gesorgt, AKWs vom Netz zu nehmen. Die neue Fraktion im Bundestag nun möchte angesichts der Gasversorgung in Deutschland die AKWs länger laufen lassen. Der frühere Verkehrsminister Dobrindt etwa versteht einem Bericht nach nicht, warum die Bundesregierung „aus ideologischen Gründen einer längeren Nutzung der bestehenden Kernkraftwerke“ nicht zustimmen würde. Mit der großen Energiewende vor gut zehn Jahren hatte sich die damalige Merkel-Regierung nach und nach von der Atomkraft verabschiedet. Darauf gingen die Kritiker aus der Unions-Fraktion nicht ein.

AKWs sollen länger laufen: Union möchte eigene Energiewende nun etwas ändern

„Die Unionsfraktion dringt angesichts einer angespannten Gasversorgung auf längere Laufzeiten für Kernkraftwerke. „Ich verstehe nach wie vor nicht, warum sich die Bundesregierung aus ideologischen Gründen einer längeren Nutzung der bestehenden Kernkraftwerke verweigert“, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe).

13 Prozent des russischen Gases würden in Deutschland aktuell verstromt. „Wenn man dort anfangen würde zu reduzieren, würden wir uns schon ein Stück unabhängiger machen“, so Dobrindt. Der Energieexperte der Fraktion, Jens Spahn (CDU), forderte, es müssten „ideologiefrei alle Optionen auf den Tisch“, um von russischem Gas unabhängiger zu werden. „Dazu gehören auch längere Laufzeiten nicht nur für Kohle, sondern auch für CO2-neutrale Kernkraftwerke.“

Spahn ergänzte: „Putin kann uns jederzeit das Gas abdrehen. Deutschland muss sich auf diesen Fall der Fälle vorbereiten.“ Dazu fordere man die Bundesregierung seit Wochen auf. „Es ist gut, dass dies mit der Ausrufung der Frühwarnstufe nun transparent und geordnet geschieht und alle Beteiligten in einem Krisenstab zusammenarbeiten.“

Es zeige aber auch, wie ernst die Lage sei.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur