Schlachtindustrie: CO-2-Engpass kann zu Tierschutzproblemen führen

In Deutschland gibt es derzeit einen Mangel an CO 2. Dies ruft wiederum die Schlachtindustrie auf den Plan. Diese befürchtet inzwischen Tierschutzprobleme, wie ein Bericht darstellt. Der Zentralverband der Geflügelwirtschaft (ZDG) habe sich mit dem Problem an das Landwirtschaftsministerium von Cem Özdemir gewandt. Das Industriegas wird genutzt, um Geflügel und Schweine zu betäuben. Daher kann es offenbar auch zu einem Schlachtstopp kommen, so heißt es.

Schlachtstopp wegen CO-2-Mangel?

„Schlachthof-Betreiber in Deutschland warnen aufgrund eines CO2-Engpasses vor erheblichen Tierschutzproblemen. Das berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf ein Schreiben des Zentralverbands der Geflügelwirtschaft (ZDG) an das Bundeslandwirtschaftsministerium.

Die Betriebe setzen das Industriegas bislang zur Betäubung von Schweinen und Geflügel ein. Allerdings haben die Unternehmen offenbar Probleme, an Nachschub zu gelangen. Fehlendes CO2 hätte einen Schlachtstopp zur Folge, warnt der Branchenverband. Das werde „ganz besonders im Geflügelbereich eine gravierende Tierschutzproblematik aufgrund des Rückstaus der Tiere in den Ställen nach sich ziehen“. Der Verband bittet die Bundesregierung darum, „all ihre Möglichkeiten auszuschöpfen“, damit die Versorgung gesichert wird. Auch der Verband der Fleischwirtschaft (VdF) warnt vor den Konsequenzen. Hauptgeschäftsführerin Heike Harstick sagte der NOZ: „Ohne CO2 drohen massive Tierschutzprobleme.“ Die Verfügbarkeit sei derzeit kritisch, „der Preis für CO2 ist teilweise um das Zehnfache gestiegen“. Das Industriegas fällt als Nebenprodukt der Düngermittelherstellung an. Aufgrund steigender Gaspreise haben aber viele Fabriken die Düngerproduktion eingestellt. Harstick hob hervor: „Niemand weiß derzeit, was in einer, in zwei oder drei Wochen ist. Ich habe den Eindruck, die Bundesregierung und das Bundeslandwirtschaftsministerium haben den Ernst der Lage noch nicht erkannt.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: CO2-Flasche, über dts Nachrichtenagentur