Wirtschaftsforscher: Ampel-Vorhaben für Wohnungsbau zu ehrgeizig

Die Not am Immobilienmarkt in Deutschland ist weiterhin immens. Die neue Regierung wird versuchen müssen, diese Probleme zu lösen – allein: Bis dato ist nicht erkennbar, wie die Koalitionäre das Ziel erreichen wollen. Die jüngsten Vorhaben jedenfalls scheinen nach Meinung von Forschern nicht umsetzbar zu sein. Möglicherweise wird auch die neue Regierung an dem Plan, die Wohnungsmangel-Situation zu beseitigen, scheitern. Die Zahlen zeigen, wie schwierig es für das Bündnis künftig dabei werden kann.

400.000 Wohnungen sind zu viel

Dafür liegt nun eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft vor (IW). Der Pressebericht über diese Studie dürfte die Ampel nicht erfreuen. Zur Meldung:

„Trotz Wohnungsnot in deutschen Großstädten warnen Fachleute davor, nun zu viele Wohnungen zu bauen. Das „Ampel“-Ziel, jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen fertigzustellen sei „zu hoch angesetzt“, zitiert die „Süddeutsche Zeitung“ (Freitagausgabe) aus einer bisher unveröffentlichten Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW).

Der Plan berge die Gefahr der „Entstehung von Überkapazitäten“, also dass Wohnungen gebaut werden, die später leer stehen, heißt es in der Studie weiter. Benötigt würden nur gut 300.000 neue Wohnungen. Die angehenden „Ampel“-Koalitionäre hatte in ihrem Ergebnispapier zu den Sondierungen festgehalten, sie wollten jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen bauen. Laut dem Gutachten wird zu oft in den falschen Regionen gebaut, der Wohnungsmangel in Großstädten werde deshalb nicht so schnell verschwinden. „Die Probleme in den deutschen Ballungsräumen werden sich weiter aufbauen“, sagte Ralph Henger, einer der Autoren der Studie, der „Süddeutschen Zeitung“. Dort hat sich laut der Untersuchung trotz der jahrelangen Debatten über steigende Mieten und Wohnungsnot nur wenig bewegt. In den sieben größten Städten Berlin, Hamburg, München, Köln, Düsseldorf, Frankfurt und Stuttgart würden insgesamt sogar noch weniger Wohnungen gebaut als vor drei Jahren.“

Was nun, Herr Scholz? Bleibt die Wohnungsnot, trägt dies u.a. auch zur Inflationierung bei.

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur