Gewerkschaft IG BCE befürchtet schleichende Deindustrialisierung

Die Gewerkschaft IG BCE rechnet wegen der stark steigenden Energiekosten eigenen Angaben nach mit einer „schwersten Bürde für den Industriestandort Deutschland“. U.a. fordert die Gewerkschaft „massive Investitionshilfen“, um die Standorte in Deutschland zu modernisieren.

„Massive Investitionshilfen“ gefordert

„Die stark steigenden Energiekosten besorgen Michael Vassiliadis, den Vorsitzenden der Industriegewerkschaft IG BCE. Der „Bild“ sagte er: „Unsere horrenden Energiekosten haben sich zur schwersten Bürde für den Industriestandort Deutschland entwickelt.“ Vor dem Hintergrund des US-amerikanischen Inflation Reduction Acts muss die Bundesregierung laut Vassiliadis ein besonderes Augenmerk auf Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit mit den USA legen: „In den USA zahlen Betriebe für Strom einen Bruchteil dessen, was hierzulande berechnet wird. Gleichzeitig fördern die Vereinigten Staaten die Transformation ihrer Industrie mit Hunderten Milliarden Dollar. Beides zusammen entwickelt gerade eine mächtige Sogwirkung.“

Deshalb warnt Vassiliadis eindringlich: „Wir dürfen das Problem nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die energieintensiven Branchen stehen am Anfang nahezu aller industriellen Produktionsprozesse. Wenn sie dicht machen, ist das der erste Schritt zur Deindustrialisierung Deutschlands.“

Deshalb fordert Vassiliadis einen wettbewerbsfähigen Industriestrompreis und „massive Investitionshilfen für die Modernisierung unserer Standorte.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Stahlproduktion, über dts Nachrichtenagentur