49,7 % der Unternehmen beklagen sich über Fachkräftemangel – ein neuer Höchststand

So viel Mangel an Fachkräften in Deutschland herrschte einer Umfrage des Ifo-Instituts nach noch nie, seitdem in Deutschland eine entsprechende Erhebung durchgeführt wird. 49,7 % der Unternehmen würden sich beeinträchtigt sehen, heißt es demnach. Dabei beklagen sich Beherbungsbetriebe und die Veranstaltungsbranche besonders: Gut 64 % der Unternehmen haben den Fachkräftemangel aktuell hervorgehoben, lässt die Umfrage erkennen. Das Problem könnte, so das Ifo, mittel- und langfristig durchaus noch schwerwiegender werden. Inzwischen sollen demnach auch immer mehr Unternehmen ihre Geschäfte einschränken, nachdem sie nicht genug Personal am Markt für den Betrieb finden würden.

Betriebe finden nicht genug Personal – Unternehmen schränken Geschäft ein

„Der Fachkräftemangel erreicht in Deutschland einen neuen Höchststand. Im Juli waren 49,7 Prozent der Unternehmen beeinträchtigt, so eine Umfrage des Ifo-Instituts.

Es sei der höchste Wert seit Beginn der Erhebungsreihe im Jahr 2009. Der bisherige Rekord vom April (43,6 Prozent) wurde damit übertroffen. „Immer mehr Unternehmen müssen ihre Geschäfte einschränken, weil sie einfach nicht genug Personal finden“, sagte Stefan Sauer, Arbeitsmarktexperte am Ifo-Institut. „Mittel- und langfristig dürfte dieses Problem noch schwerwiegender werden.“

Mit einem Anteil von 54,2 Prozent zeigten sich die Dienstleister am stärksten von nicht vorhandenen Fachkräften betroffen, nach 47,7 Prozent im April. Die Beherbergungsbetriebe und die Veranstaltungsbranche lagen mit rund 64 Prozent über diesem Branchendurchschnitt. In der Lagerei waren 62,4 Prozent der Betriebe von einem Mangel betroffen. Im Verarbeitenden Gewerbe klagten 44,5 Prozent der Umfrageteilnehmer über fehlendes Fachpersonal.

Darunter waren 58,1 Prozent der Nahrungsmittelhersteller durch den Fachkräftemangel beschränkt. Auch die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten und von Metallerzeugnissen finden nur schwer fachkundiges Personal (rund 57 Prozent). Der Einzelhandel war mit 41,9 Prozent betroffen, der Bau mit 39,3 Prozent, und im Großhandel meldeten 36,3 Prozent der Firmen einen Mangel an Fachkräften.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Bauarbeiter, über dts Nachrichtenagentur