Die Reallöhne bleiben im dritten Quartal 2021 unverändert

Zwischen Juli und September 2021 haben sich die Reallöhne der Beschäftigten in Deutschland im gleichen Verhältnis verändert wie die Konsumentenpreise. Beide stiegen im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres um 3,9 Prozent an. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit.

Den Berechnungen zugrunde liegt der sogenannte Nominallohnindex. Er bildet die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste in Deutschland einschließlich aller erhaltenen Sonderzahlungen ab. Verglichen wurde er mit der Entwicklung der Verbraucherpreise. Sie wies für das dritte Quartal 2021 einen Anstieg von 3,9 Prozent aus.

Die Folge erklärte Susanna Geisler, Referentin der Verdienststatistik im Statistischen Bundesamt: „Der Zuwachs der Nominallöhne ist im 3. Quartal 2021 komplett durch die Inflation aufgezehrt worden. Demnach gab es auch keine Reallohnsteigerung gegenüber dem Vorjahr.

Löhne durch weniger Kurzarbeit wieder gestiegen

Als Folge der Lockerungen, welche die politisch verordneten Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie im dritten Quartal erfuhren, sank auch der Anteil der Beschäftigten, die in Kurzarbeit waren, wieder deutlich ab. Die Folge waren höhere Bruttoverdienste. Es wurde allerdings nicht nur mehr verdient, weil wieder normal gearbeitet wurde.

Wichtig für diese Statistik ist auch, dass das Kurzarbeitergeld nicht zu den Bruttoverdiensten zählt. Im Vergleich zum Vorjahresquartal erhöhte sich deshalb die bezahlte Wochenarbeitszeit von Vollzeitbeschäftigten um durchschnittlich 1,9 Prozent auf 38,9 Stunden, was sich auch in einem Anstieg des Nominallohnindex widerspiegelt.

Eine besonders deutliche Erholung erfuhren all jene Sektoren der Wirtschaft, die zuvor unter dem politisch verordneten Stillstand besonders stark zu leiden hatten. Bei den Reisebüros und Reiseveranstaltern stiegen die Verdienste um 36,4 Prozent und im Bereich des Beherbergungsgewerbes um 12,8 Prozent an. Auch die Bereiche Luftfahrt und Gastronomie verzeichneten mit 10,1 bzw. 9,9 Prozent starke Zuwächse.