Auch der chinesische Automarkt leidet unter dem Chipmangel

Der chinesische Automarkt hat in den vergangenen zwanzig Jahren stark entwickelt und für alle führenden Hersteller massiv an Bedeutung gewonnen. Für die deutschen Automobilhersteller ist der Fahrzeugverkauf im Reich der Mitte inzwischen zum wichtigsten Absatzmarkt vor den USA und Europa aufgestiegen.

Der Volkswagenkonzern ist aktuell der Marktführer in China. Er ist daher auch von einem Rückgang der Absatzzahlen in der Volksrepublik besonders stark betroffen. Keine Begeisterung dürfte deshalb in Wolfsburg darüber geherrscht haben, dass der Absatz neuer Fahrzeuge in China im Oktober im Vergleich zum Vorjahr deutlich rückläufig war.

Ausgeliefert wurden insgesamt 1,74 Millionen Fahrzeuge, darunter PKW aller Klassen, aber auch SUVs und Minivans. Gegenüber dem Oktober 2020 entsprach dies einem Rückgang von rund 14 Prozent. Das teilte der Branchenverband PCA am Montag mit.

Gegenüber dem September bracht der Oktober eine leichte Verbesserung

Schon das dritte Quartal hatte diesbezüglich unter keinem guten Stern gestanden, denn alle führenden deutschen Hersteller verzeichneten in den drei Monaten zwischen Juni und September 2021 einen deutlichen Rückgang ihrer Absatzzahlen im wichtigen chinesischen Markt.

Ein kleiner Lichtblick bestand zumindest darin, dass sich die Absatzzahlen im Oktober im Vergleich zum September 2021 wieder etwas erholt haben. Betroffen ist in China nicht nur der Massenmarkt. Auch die stärker im Premiumsegment agierenden Hersteller BMW und Daimler sind betroffen und klagen über deutlich rückläufige Bestellungen und Auslieferungen.

Wie in anderen Teilen der Welt erschwert die Chipkrise auch in China die Produktion neuer Kraftfahrzeuge erheblich. Hinzu kommt eine Verunsicherung der chinesischen Verbraucher durch die Situation am Immobilienmarkt. Sollten die Preise für Häuser und Wohnungen in den kommenden Monaten stark fallen, dürfte sich dies aufgrund des Wohlstandseffekts auch auf den Autoabsatz dämpfend auswirken.