Das Überleben trainieren

Die meisten von uns haben sich um einzelne Aspekte der Krisenvorsorge gekümmert. Aber: Was nicht systematisch betrieben wird, können Sie am Ende nicht in jeder Situation nutzen. Wir geben Ihnen eine Checkliste an die Hand, um Ihnen einen Überblick zu verschaffen, wie Sie sich am besten auf das Überleben im Ernstfall vorbereiten können.

Das Überleben trainieren

Wenn es hart auf hart kommt, wird nichts so wichtig sein, wie die richtige Vorbereitung. Natürlich kommt es darauf an, in was für einer Notsituation Sie sich befinden – eines haben jedoch alle gemeinsam: Wer planlos ist, wird es schwer haben. Wir empfehlen daher, gedanklich einige der möglichen Szenarien durchzuspielen und dabei festzuhalten, was Sie für den jeweiligen Ernstfall benötigen.

Die Fähigkeiten und Fertigkeiten, die Sie benötigen, sind sicherlich vielseitig. Daher lohnt es sich umso mehr, frühzeitig mit dem Training anzufangen und sich mit den Hilfsmitteln zum Überleben vertraut zu machen.

Das Überlebenstraining

Ein erfolgreiches Überlebenstraining vermittelt Ihnen eben jene Fähigkeiten und Fertigkeiten, die Sie brauchen werden, wenn es zur Katastrophe kommt. Es fungiert dabei wie eine Erprobung Ihrer Survival-Skills und hilft weiterhin, Schwächen zu identifizieren und diese anschließend zu beheben.

Im folgenden stellen wir Ihnen einige Punkte vor, die Ihr Überlebenstraining beinhalten sollte:

  • Selbstverteidigung: Sie sollten wissen, wie Sie sich selbst verteidigen können. Dabei geht es nicht nur um die Verteidigung des eigenen Lebens gegenüber anderen Menschen, sondern auch um den Umgang mit Wildtieren oder anderen Gefahren von außen. Das Erlernen von Kampfsportarten kann dabei helfen, dass Sie sich sicherer fühlen. Dennoch sollten Sie auch den Umgang mit Waffen – insbesondere mit dem Messer – erlernen.
  • Erste Hilfe: Wie lange ist der letzte Erste-Hilfe-Kurs bei Ihnen her? Solche Kurse bietet zum Beispiel ganz einfach das Rote Kreuz an. Auch andere Sozialverbände dieser Art bieten kostengünstige Lösungen an. Wichtig ist hierbei, dass Sie die Grundlagen auffrischen und sich oder andere im Gefahrenfall zumindest erstversorgen können.
  • Zivilschutz: Die meisten von uns haben diesbezüglich sicher keine Vorstellungen. Wenn auch Sie dazu zählen, empfehlen wir Ihnen sich an das Technische Hilfswerk zu wenden. Dort wird man Sie rasch in das Thema einführen.
  • Jagen: Sollten Sie für einen längeren Zeitraum in der Wildnis auf sich allein gestellt sein, kann es durchaus passieren, dass Ihre Vorräte zuneige gehen und Sie selbst für die Beschaffung neuer Lebensmittel verantwortlich sind. Das Jagen ist eine Disziplin, die Ihnen dabei helfen kann. Sie werden es auch nach einem kleinen Kurs nicht perfekt können, aber Sie können zumindest einen Tag lang mit einem Jäger mitgehen. So können Sie aus nächster Nähe die Grundlagen beobachten, um sie im Ernstfall selbst anwenden zu können.
    • Achtung: Das Jagen ist in Deutschland nur lizensierten Jägern gestattet. Achten Sie also darauf, dass Sie – selbst wenn Sie diese Fähigkeiten erlernt haben – nicht wahllos Tiere töten dürfen.
  • Angeln: Dies ist eine weitere Art der Nahrungsbeschaffung, die wichtig für Sie werden könnte. Ohne Praxis ist das Erlernen jedoch kaum möglich. Suchen Sie sich daher einen Anglerverein oder beobachten Sie erfahrene Angler – vielleicht kommen Sie mit einem ins Gespräch und können so Ihr Wissen anreichern.
  • Essbare Pflanzen: Auch abseits der Tierwelt bietet die Natur viele Möglichkeiten, an Nahrung zu kommen. Neben wild wachsenden Beeren und essbaren Wurzeln finden sich mancherorts auch Bucheckern oder andere genießbare Pflanzen. Sie sollten sich also mit der Pflanzenwelt vertraut machen und erlernen, wie Sie giftige von ungiftigen Gewächsen unterscheiden können. Dazu gibt es viele spezielle Ratgeber, Kurse oder Beiträge in unserem Blog.
  • Feuer: Das Feuer ist im Ernstfall die einzige Möglichkeit, sich zu wärmen oder Speisen zuzubereiten. Setzen Sie sich daher mit den Möglichkeiten auseinander, auch unter schwierigen Bedingungen ein Feuer zu entzünden. Dazu empfehlen wir die Anschaffung eines Feuerstahls.

Ergänzend dazu empfehlen wir stets ein Wochenende oder gar einen noch etwas längeren Kurs zum Survival-Training. So können Sie erlernen, wie Sie sich ohne wesentliche Hilfsmittel in Wald und Wiese zurechtfinden und auch die richtige Nahrungssuche oder den Unterkunftsbau zu bewerkstelligen.

Das Überlebenspaket

Neben den Fähigkeiten, die wir nun bereits beschrieben haben, gibt es auch einige Gegenstände, die Sie in einem Überlebenspaket zusammenfassen und für den Ernstfall vorbereiten können und sollten.

Wir haben Ihnen bereits mehrfach die Vorteile unseres fertig gepackten Fluchtrucksackes aufgezählt. Doch wenn Sie Ihr Überlebenspaket lieber selber zusammenstellen möchten, finden Sie hier die aller nötigsten Hilfsmittel.

Der größte Engpass ist und bleibt das Wasser. Sie sollten grundsätzlich einen Vorrat für mindestens 3 Tage in Ihrem Überlebenspaket haben. So können Sie sicherstellen, dass Sie bei einer Evakuierung die Zeit mit Ihrem Wasser überbrücken können. Wenn Sie sich auf einen längeren Zeitraum vorbereiten möchten, empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz die Bevorratung von Trinkwasser für mindestens 10-14 Tage.

Hinzukommend sollten Sie die 3-Tage-Evakuierung-Kalkulationin Ihrem Überlebenspaket sowie die 2-Wochen-Bevorratung auch für Lebensmittel anwenden, die einfach zuzubereiten sind. Ganz wichtig aber ist der Check, ob Sie auch bestens mit Ihren bestehenden Listen und Packages vorbereitet sind. Diese Dinge sollten Sie zumindest ergänzen:

  • Wasserfilter: Für den Fall, dass zwar noch Wasser aus den Leitungen kommt, Sie jedoch nicht sicher sein können, ob dieses sauber und somit genießbar ist, empfehlen wir Ihnen die Anschaffung eines Wasserfilters. Auch Produkte zur Wasseraufbereitung können – besonders im Freien – lebensrettend sein.
  • Nahrung: Für die Ernährung empfehlen wir zum einen Energieriegel, die in keinem Überlebenspaket fehlen sollten. Zudem können Sie auch dehydrierte Mahlzeiten, die gefriergetrocknet sind, erwerben. Hier können Sie sich unter anderem in Preppershops eindecken. Teilweise werden solche Produkte mittlerweile auch in Supermärkten angeboten. Weiterhin empfehlen wir die Lagerung von haltbaren Lebensmitteln zum Überbrücken von bis zu zwei Wochen.
  • Erste Hilfe: Denken Sie an ein Erste-Hilfe-Set. In einem Krisenfall, kann keine medizinische Erstversorgung gewährleistet werden. Daher müssen Sie sich selber darauf vorbereiten. Auch Schmerztabletten und Medikamente gegen Durchfall sollten Sie bedenken.
  • Jodtabletten: Solche Tabletten können Sie in Preppershops oder bei vielen anderen (Internet-) Shops erwerben. Außerdem sind Jodtabletten auch in Apotheken zu erwerben. Diese werden dann relevant, wenn es zu radioaktiver Strahlung, beispielsweise durch einen Atomangriff, kommt.
  • Kleidung: Auch eine Zusammenstellung warmer Kleidung ist empfehlenswert. Sollte es dazu kommen, dass Sie aufgrund einer Katastrophe fliehen müssen, ist womöglich keine Zeit, um sich noch mit dem Packen von Kleidung zu beschäftigen. Wir empfehlen vor allem warme Socken, wasserdichte Jacke und Hosen sowie dicke Pullover, die Sie notfalls auch im Zwiebellook übereinander tragen können.

Diese Auflistung ist keinesfalls abschließend, gibt jedoch Aufschluss über die aus unserer Sicht wichtigsten Gegenstände für Ihr Überlebenspaket.