Bushcraft in Deutschland: immer mehr in Mode

Die Coronakrise wirkt als Weckruf und Trendbeschleuniger zugleich. Spätestens seit Anfang 2020 hat sich der Drang hinaus in die Natur massiv verstärkt. Bushcraft in Deutschland wird also ein immer größeres Thema. Auch bei uns kommt dabei das sogenannte „Bushcrafting“ immer mehr in Mode. Bushcraft leitet sich aus den englischen Wörtern „bush“ (deutsch Busch) und „craft“ (deutsch Fertigkeit, Handwerk) ab. Es geht also um „Buschfertigkeit“, „Buschhandwerk“. Einige bezeichnen es auch als Naturhandwerk.

Was versteht man unter Bushcraft?

Bei diesem „Handwerk“ geht es letztlich darum, sich mit allen Fertigkeiten, Techniken und nötigen handwerklichen Tätigkeiten zu beschäftigen, die für einen längeren Aufenthalt im Busch – hierzulande eher im Wald – nützlich sein könnten. Beim klassischen englischen Begriff geht es eher  um den längeren Aufenthalt im „Busch“ bzw. „Outback“. Gerade das dünn besiedelte Australien ist ja ein Eldorado. Deutschland ist indes dicht besiedelt und zudem überreguliert. Bevor sie mit Bushcraft in Deutschland loslegst, sollten sie sich zuvorderst grob damit beschäftigen, was erlaubt und möglich ist. Einfach so ein schönes Bushcraft-Lager im Staatswald errichten, ist leider nicht erlaubt.

Survival versus Bushcraft

Ähnlich beliebt wie Bushcraft ist auch der Trend hin zum „Survival“ geworden. Viele werfen „Bushcraft“ und „Survival“ ja in einen Topf. Sicherlich gibt es viele Ähnlichkeiten und Überschneidungen. Bei beidem geht es um einen Aufenthalt in der Natur, der mit breitem Wissen und Fähigkeiten vorbereitet sein soll. Bushcraften ist ein Hobby, das zuvorderst Spaß machen soll. Es geht hier allen voran um einem möglichst komfortablen Aufenthalt in der Natur. Und zwar auf freiwilliger Basis. Beim „Survival“ ist die Ausgangslage gänzlich anders. Die Hauptmotivation liegt hier klar darin, eine potentiell lebensgefährliche Notsituation zu überleben. Die „Befreiung“ aus einer Notlage steht hier klar im Vordergrund. Besondere Anforderungen an Physis und Psyche spielen eine große Rolle. Dagegen ist „Bushcraften“ – salopp formuliert – ein „Kindergeburtstag“.

Was macht man bei Bushcraft in Deutschland?

Beim Bushcraften begibt man sich freiwillig in die Natur und versucht, mit einfachen Techniken und einem hohen Maß an Improvisationsfähigkeit das beste aus der Situation vor Ort zu machen. Schließlich soll der Aufenthalt draußen maximal bequem und gemütlich sein. Zweifelsohne will dieser längere Aufenthalt gut geplant sein. Am Ende kommt man um folgende Hauptfertigkeiten nicht herum:
  • sich im Freien auf unbekanntem Terrain zu orientieren
  • Wasser und Nahrung zu gewinnen und zubereiten
  • Werkzeuge bzw. Utensilien selbst herstellen
  • Feuer entzünden
  • einen Unterschlupf (Wetterschutz) bauen (soweit erlaubt)
  • Erste Hilfe im Notfall leisten
Somit stellt sich die Frage, welche Grundausrüstung gerade auch ein Bushcraft Anfänger benötigt. Über allem steht: achten Sie auf hochwertige und langlebige Produkte. Wer billig kauft, kauft zweimal.

Was braucht man zum Bushcraften?

Bekleidung und Schuhwerk

Wer oft und lang draußen in der Natur unterwegs ist, kommt nicht drum herum, hochwertige Bekleidung und Schuhe zu tragen. Überlegen Sie sich schon vor der Auswahl den Anwendungszweck und und die Einsatzhäufigkeit. Pauschal gesagt: es gibt nicht die universell beste Bekleidung und Schuhwerk. Denken Sie in Ruhe nach, was und wofür welche Kleidung und Schuhe benötigt werden.

Guter Rucksack

Eminent wichtig ist auch ein guter Rucksack, um die diversen Ausrüstungsgegenstände zu transportieren. Meist genügt für Bushcraft Anfänger ein 30 Liter Rucksack. Für all jene, die im Winter loslegen wollen, ist ein größerer Rucksack (70 Liter Volumen) ratsam.

Messer

Ohne ein hochwertiges Messer geht es auch nicht. Achten Sie dabei auf die Klingenlänge (maximal 12 cm gemäß § 42a Waffengesetz).

Säge, Axt und Beil

Natürlich gehören auch eine gute Säge, ein Axt oder ein Beil auch dazu. Bevor Anfänger zu Axt oder Beil greifen, genügt es sicherlich, die ersten Erfahrungen mit einer vernünftigen Klappsäge zu machen.

Tauwerk

Utensilien wie ein Seil oder Schnüre, um etwas festzubinden, gehören auch dazu.

Kochutensilien

Ein gutes Kochset zum Essen und Trinken muss auch mit in den Rucksack.

Feuerstarter

Ohne ein Feuerchen macht Bushcraft nur halb so viel Spaß.

Navigationsinstrumente

Kartenmaterial und Kompass – selbstverständlich!

Erste Hilfe

Ohne Erste Hilfe Material, Notfallmedikamente und AUSBILDUNG geht es auch nicht. Und last but not least: gehen Sie nie ohne ausreichend WASSER (samt Filter und Gebinde) und Notnahrung auf Tour. Sicher ist sicher.