Wohlfahrtsverband: „Entlastungspakete“ der Ampel unzureichend

Die Entlastungspakete der Ampel sind für Betroffene unzureichend, so der Paritätische Wohlfahrtsverband bzw. dessen Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider. Er spricht von einer düsteren Lage bezogen auf die sozialen Verhältnisse.

Ein bitteres Fest für einige

„Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, hat kurz vor Weihnachten eine düstere Bilanz der sozialen Lage in Deutschland gezogen und die „Entlastungspakete“ entsprechend als unzureichend kritisiert. „Es wird natürlich für einige ein besonders bitteres Fest, weil hier nicht nur ein Krieg tobt in Europa, sondern weil sich viele Weihnachten schlechterdings nicht mehr leisten können“, sagte Schneider in der Sendung „Frühstart“ von RTL und ntv.

Die steigenden Lebenshaltungskosten würden viele Menschen an den Rand und sogar darüber hinaus bringen. „Die Lage ist wirklich nicht so gut, als dass wir jetzt ein frohes Weihnachten feiern könnten“, so Schneider. Es gebe zu diesem Fest einen traurigen Rekord an Armut. Er widersprach dem Eindruck, dass die Bevölkerung insgesamt zufriedener mit der politischen Reaktion auf die hohen Energiepreise sei als allgemein angenommen.

„Es ist das eingetreten, was ich prophezeit habe: ein Winter der Enttäuschung.“ Angesprochen darauf, dass der sogenannte „heiße Herbst“ mit möglichen Massendemonstrationen ausgeblieben sei, sagte Schneider, diese Demos seien schlecht vorbereitet gewesen. Es habe eine klare Botschaft gefehlt. Die Ankündigung des Kanzlers zu weiteren Hilfen habe den Protestlern zudem den Wind aus den Segeln genommen.

Der Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes forderte weitere Hilfen im neuen Jahr. „Wir brauchen ein weiteres Entlastungspaket.“ Sollte die Not wie erwartet weiter zunehmen, werde die Regierung reagieren müssen, so Schneider. „Was soll sie sonst tun: Zusehen, wie Deutschland auseinanderbricht?“ Es brauche unter anderem sehr schnell eine Erhöhung des Bürgergeld-Regelsatzes auf 725 statt 502 Euro.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur