Vorsitzende der Gaspreiskommission reduziert Erwartungen – Gaspreis wird hoch bleiben

Der Doppel-Wumms von Olaf Scholz wird den Gaspreis am Ende nicht wieder auf das alte Niveau zurückführen. Die Vorsitzende der Gaspreiskommission, die Wirtschaftsweise Veronika Grimm, warnte vor zu hohen Erwartungen. Die Beschaffungspreise für LNG, also Flüssiggas – vor allem aus den USA – werden hoch bleiben, so die Volkswirtin. Es sei wichtig, einen hohen Sparanreiz zu erhalten. Dies wäre mit einer Einmalzahlung am besten gewährleistet.

Einmalzahlung besser als Gas“subventionen“? Wird die Regierung reagieren?

„Die Vorsitzende der Gaspreiskommission Veronika Grimm hat vor zu großen Erwartungen an die geplante Gaspreisbremse gewarnt. „Wir werden dauerhaft unsere Abhängigkeit von Russland beenden“, sagte die Wirtschaftsweise und Volkswirtschaftsprofessorin der Universität Erlangen-Nürnberg den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben).

Wegen der höheren Beschaffungspreise für Flüssiggas werde der Gaspreis „trotz einer Gaspreisbremse deutlich höher bleiben als vor dem russischen Überfall auf die Ukraine“. Die Kommission könne nicht so tun, als sei nichts gewesen. Grimm warb für eine Gaspreisbremse in Form einer Einmalzahlung. „Wichtig wird sein, einen hohen Sparanreiz zu erhalten. Bei einer Einmalzahlung wäre das ganz klar der Fall“, sagte sie.

„Einen viel geringeren Sparanreiz hätte man, würde man den Gaspreis um einen bestimmten Prozentsatz senken.“ Wenn man den Menschen eine Einmalzahlung zukommen lasse, hätten sie noch viel davon, weniger Gas zu verbrauchen. Zugleich beklagte Grimm den Zeitdruck, dem das Gremium ausgesetzt sei.

„Die Entscheidung zur Einberufung eines solchen Gremiums hätte schon vor ein paar Monaten fallen können, die Entwicklung bei den Gaspreisen war schließlich absehbar“, sagte sie. Daher finde sie es „sehr unglücklich, dass wir nun in so kurzer Zeit unter so viel Druck ein Modell für eine Gaspreisbremse finden müssen, das tatsächlich umsetzbar ist“.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur