Die deutsche Parteienlandschaft befindet sich in einer Phase deutlicher Verschiebungen. Jüngste Umfragen des Instituts Insa zeigen, dass die AfD in mehreren ostdeutschen Bundesländern deutliche Zugewinne verzeichnet. Nach den aktuellen Zahlen würden rund 40 Prozent der Wählerinnen und Wähler im Osten Deutschlands ihre Stimme der Partei geben. Dieses Ergebnis deutet auf eine tiefgreifende Veränderung der politischen Kräfteverhältnisse hin.
In Thüringen und Sachsen erreicht die AfD laut Erhebungen Werte um die 40 Prozent, in Sachsen-Anhalt könnte sie bei den kommenden Landtagswahlen sogar die absolute Mehrheit anstreben. Auch in Mecklenburg-Vorpommern liegt sie mit etwa 38 Prozent deutlich vor den etablierten Parteien. Beobachter sehen darin den Ausdruck einer wachsenden Unzufriedenheit mit der Bundespolitik. Viele Menschen in den neuen Bundesländern fühlen sich von den klassischen Parteien nicht ausreichend vertreten.
AfD nicht nur im Osten stark
Die Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz steht vor der Herausforderung, auf diese Entwicklung zu reagieren. Insbesondere im Osten zeigen sich viele Wähler enttäuscht über wirtschaftliche Probleme, Energiepreise und das Gefühl politischer Vernachlässigung.
Parallel dazu verlieren Forderungen nach einem AfD-Verbotsverfahren an Zustimmung. Während im Frühjahr noch eine knappe Mehrheit ein solches Vorgehen befürwortete, sprechen sich inzwischen 43 Prozent der Befragten dagegen und 35 Prozent dafür aus.
Auch in den westdeutschen Ländern gewinnt die Partei an Zuspruch. Mit 24 Prozent liegt sie dort nur knapp hinter der Union. In Baden-Württemberg erreicht sie 21 Prozent und überholt erstmals die Grünen, während sie in Rheinland-Pfalz mit der SPD um den zweiten Platz konkurriert.
Diese Trends zeigen eine deutliche Veränderung der politischen Stimmung in Deutschland – sowohl im Osten als auch im Westen.