Hamburg-Politikerin Ricarda Lang hält Kandidatur für Parteivorsitz der Grünen für möglich

Wenn Robert Habeck und Annalena Baerbock im Amt sind, muss ich die Partei der Grünen wahrscheinlich eine andere Führung suchen. Die Grünen werden einen neuen Vorstand wählen. Dafür bietet sich einem Bericht zufolge auch die Hamburger Politikerin Ricarda Lang an.

Noch nicht angekommen

Die Partei müsse sich ihrer Ansicht nach über die Regierungsarbeit hinaus entwickeln, heißt es. „“Wir sind mit der Bundestagswahl einen Schritt in die richtige Richtung gegangen, aber noch nicht dort angekommen, wo wir hinwollen“, sagte Lang der „Rheinischen Post“.

In den nächsten vier Jahren müsse gerade dort Vertrauen aufgebaut werden, wo es noch fehle. „Etwa bei Menschen im ländlichen Raum, die die Grünen als Partei für Großstädter sehen. Oder bei Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen, die denken, Grünen-Wählen muss man sich leisten können“, so die Grünen-Politikerin. „Dazu wird es eine gemeinschaftliche Anstrengung brauchen, aber ich kann gute Ideen beitragen“, sagte sie. Ihrer Ansicht mach müsse sich die Partei als eigenständige Kraft neben der neuen Bundesregierung unter Grünen-Beteiligung behaupten. „Die Partei muss dabei über die Regierungsarbeit hinausdenken.

Dazu gehört auch, sich durch ein klares Profil von den Koalitionspartnern abzugrenzen. Das sollten wir als Partei selbstbewusst tun“, sagte Lang. „Die Partei sollte nicht als Schiedsrichter auftreten, mit der Pfeife am Spielfeldrand stehen und sagen, was gut oder schlecht gemacht wurde. Sie ist ein eigenständiger Spieler auf dem Feld. Regierung, Fraktion und Partei werden ein Team bilden, mit dem gemeinsamen Ziel, einerseits die Pläne im Koalitionsvertrag umzusetzen und andererseits gesellschaftliche Mehrheiten zu verändern“, so die Grünen-Vizevorsitzende weiter. Zuvor hatte der Grünen-Außenpolitiker Omid Nouripour erklärt, sich beim Bundesparteitag der Grünen Ende Januar 2022 für den Parteivorsitz bewerben zu wollen.

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Ricarda Lang, über dts Nachrichtenagentur