Northvolt-Fabrik: Frisches Geld für das grüne Projekt!

In Schleswig-Holstein sorgt die geplante Finanzspritze für das gescheiterte Batterieprojekt Northvolt erneut für Empörung. Trotz Insolvenz und bereits verlorener Hunderter Millionen will die Landesregierung weitere 75 Millionen Euro in das Vorhaben investieren – ein Schritt, der selbst in den Reihen der Koalition auf Kritik stößt.

Northvolt: Ein teures Projekt!

Northvolt sollte ursprünglich das Aushängeschild einer grünen Industriepolitik werden. In Lohe-Rickelshof und Norderwöhrden wollte man Batteriezellen für die Elektromobilität produzieren und so einen Beitrag zur Energiewende leisten. Heute erinnern leere Hallen und verwaiste Bauplätze an ein Projekt, das früh an überzogenen Erwartungen, steigenden Kosten und schwacher Nachfrage zerbrach. Von den insgesamt zugesagten 600 Millionen Euro an Fördermitteln aus Bund und Land sind bereits rund 336 Millionen geflossen – ohne nennenswerte Ergebnisse.

Trotz dieser Bilanz zeigt sich die Landesregierung entschlossen, weiterzumachen. Das Argument: Man müsse den Standort sichern, um den Einstieg eines neuen Investors zu ermöglichen. Im Gespräch ist der US-Konzern Lyten, der angeblich Interesse an der Übernahme bekundet. Konkrete Vereinbarungen existieren jedoch nicht. Weder liegt ein Kaufangebot vor, noch gibt es Garantien, dass die Produktion jemals aufgenommen wird.

Der Bund hält sich auffällig bedeckt. Aus dem Wirtschaftsministerium kommen vage Hinweise auf Vertraulichkeit und laufende Gespräche. Zwischen den Zeilen lässt sich jedoch lesen, dass Berlin nicht bereit ist, weiteres Geld in ein Projekt zu stecken, dessen Zukunft mehr als ungewiss ist.

Das Northvolt-Projekt zeigt exemplarisch, wie riskant staatlich geförderte Industriepolitik sein kann, wenn wirtschaftliche Realitäten politischen Zielen weichen müssen. Fördergelder sollten Innovation ermöglichen, nicht Fehlinvestitionen verlängern. In Schleswig-Holstein aber dominiert das Prinzip Hoffnung – und die Rechnung tragen die Steuerzahler.