Habeck sucht nach Energie – in der Wüste

Die Regierung kämpft noch immer um Energie. Einem Bericht zufolge sucht Wirtschaftsminister und Klimaschutzminister Robert Habeck nun nach Energie in der „Wüste“. In Algerien wird er wohl fündig. Angeblich. Es geht um Sonne und Erdgas – wird er fündig? Algerien gilt als der weltweit zehntgrößte Gasproduzent – und darauf hat es Habeck offenbar abgesehen. Algerien produziert so viel Gas, heißt es, wie Deutschland vor dem Krieg in der Ukraine aus Russland bezogen hat. Algerien exportiert 50 % seines Gases – also wäre dies bereits (wenn alle anderen Verträge von Algerien gekündigt würden) erheblich. Danach käme es in einigen Jahren auch zum Begehr nach grünem Wasserstoff.

All das benötigt die Regierung nach der Entscheidung in dieser Woche. Sie erinnern sind:

Die Bundesregierung hat sich auf eine neue Kraftwerksstrategie geeinigt, heißt es allenthalben. Zumindest haben sich die Spitzen der Koalition, Olaf Scholz, Christian Lindner und Robert Habeck sich offenbar eine „Einigung zur Kraftwerksstrategie“ ausgedacht. Diese Einigung ist bis dato nur in Form eines Papiers festgehalten. Bis zum Sommer sollen „weitere Details“ besprochen werden.

Die Einigung jedoch hat erneut Streit und Zweifel ausgelöst. So etwa – wie es der Bericht auch zeigt – unter den Grünen und unter „Klimaschützern“. Die setzten bislang auf das Versprechen der Grünen, den Ausstieg aus der Kohleverstromung vom Jahr 2038 auf das Jahr 2030 vorzuziehen. Dies war als „Ideal“ im Koalitionsvertrag so festgeschrieben worden.

Die Rechnung geht nun wohl nicht mehr auf.

Rechnung geht nicht auf

Denn die Einigung sieht vor, dass Deutschland bis zum Jahr 2030 insgesamt gut 24 Gigawatt neue Kraftwerkskapazitäten benötigt, die wiederum den Ausfall der Stromerzeugung durch Neue Energien auffangen sollen. Strom aus Windenergie und Sonnenenergie wird nicht immer reichen.

Dafür würden gut 40 Gaskraftwerke bis zum Jahr 2030 errichtet werden müssen. Das scheint nicht gewollt und auch nicht zu passieren. Das Papier sieht vor, dass „kurzfristig“ 10 Gigawatt neuer Kraftwerke ausgeschrieben werden. Damit würde es technisch nicht mehr möglich sein, bis zum Jahr 2030 die zu bauenden Gaskraftwerke tatsächlich zu errichten.

Dann allerdings benötigt es den Strom aus anderen Quellen. Dafür wird es nach dem AKW-Ausstieg vor allem Kohlekraftwerke benötigen. Das ist absehbar – sehr zum Leidwesen derer, die den Grünen und dem „Ideal“ des Ausstiegs vertraut haben. Es wird kaum gelingen, die Erneuerbaren Energien auf einen Erzeugungsanteil von 80 % auszubauen.