Die deutsche Energiepolitik wirkt inzwischen wie das Verhalten eines Fahrers, der entgegen aller Warnungen die falsche Richtung einschlägt und trotzdem überzeugt ist, auf dem richtigen Weg zu sein. Während andere Staaten pragmatisch handeln, Versorgungssicherheit priorisieren und ihre Industrie entlasten, setzt Deutschland unbeirrt auf ein ideologisch geprägtes Experiment. Das Ergebnis ist ein Energiesystem, das immer instabiler wird, während die Kosten für Bürger und Wirtschaft in ungeahnte Höhen schnellen.
Eine halbe Billion Euro versenkt – und dennoch kein funktionierendes System
Die bisherige Bilanz der Energiewende ist ernüchternd. Beträge in dreistelliger Milliardenhöhe sind bereits investiert worden, ohne dass sich ein verlässliches, bezahlbares oder gar effizientes Gesamtsystem abzeichnet. Dazu kommen Fördergelder, die Jahr für Jahr ausgeschüttet wurden, ohne sichtbaren Nutzen für Stromkunden. Gleichzeitig stehen langfristige Aufwandsschätzungen im Raum, die den finanziellen Irrsinn der kommenden Jahrzehnte erahnen lassen. Diese Summen sind so gigantisch, dass sie jeden Haushalt, jedes Unternehmen und jede staatliche Planung bedrohen.
Statt einer Entlastung erleben die Menschen das Gegenteil: Stromkosten, die zu den höchsten weltweit zählen, schwankende Einspeisungen, die das Netz belasten, und ein Gefühl der Unsicherheit, weil man nicht weiß, ob die Versorgung im Winter stabil bleibt. Die groß angekündigten Versprechen von einst – billige Energie, mehr Unabhängigkeit, technologische Führerschaft – haben sich in ihr Gegenteil verkehrt.
Die Wirtschaft reagiert längst. Viele Großunternehmen denken offen über Standortverlagerungen nach oder haben bereits konkrete Schritte eingeleitet. Denn eine Industrienation kann sich keine Energiepolitik leisten, die auf Zufallsstrom setzt. Wenn Wind und Sonne nicht liefern, müssen teure Ersatzsysteme einspringen: Reservekraftwerke, umfangreiche Netzverstärkungen, Speichertechnologien und – ironischerweise – Importe aus dem Ausland.
All das frisst gewaltige Summen, während gleichzeitig die Wertschöpfung im Inland erodiert. Deutschland, einst ein Garant für stabile Rahmenbedingungen, riskiert seinen industriellen Kern – und damit den Wohlstand ganzer Generationen.