Bundestags-Bauprojekt könnte statt knapp einer Milliarden Euro über zwei Milliarden Euro kosten

Das Projekt „Luisenblock Ost“, das den Deutschen Bundestag ergänzen soll, könnte nach jüngsten Berichten statt der geplanten 1 Milliarde Euro 2 Milliarden Euro kosten. Viel Geld, oder?

Kosten verdoppeln sich vielleicht – Deutscher Bundestag zählt jetzt schon zu den größten Parlamenten der Welt

„Das seit Langem geplante Projekt „Luisenblock Ost“ des Bundestags könnte deutlich teurer werden als bislang bekannt. „Ursprünglich wurde von knapp einer Milliarde Euro für das Bauvorhaben ausgegangen. Bei den derzeitigen enormen Steigerungen der Baukosten könnte das gesamte Vorhaben im Bereich des Luisenblock Ost, also nicht nur für die Parlamentsbauten, zwei Milliarden Euro weit überschreiten“, sagte Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) dem „Spiegel“.

Kubicki, der auch Vorsitzender der Kommission des Ältestenrats für Bau- und Raumangelegenheiten des Bundestags ist, verteidigte das Vorhaben, das entlang der Spree im Regierungsviertel Berlins in den kommenden Jahren entstehen soll. „Bereits vor 30 Jahren wurde beschlossen, dass der Deutsche Bundestag auch auf diesem Areal Gebäude errichten würde. Der Platzbedarf ist in den vergangenen drei Jahrzehnten kontinuierlich gewachsen, was nicht allein mit der Anzahl der Abgeordneten zusammenhängt.“

Teile der Bundestagsverwaltung seien derzeit im gesamten Stadtgebiet untergebracht, dafür müssten Liegenschaften über Jahre hinweg teuer angemietet und erhalten werden. „Diese Kosten fallen weg, sobald die Neubauten fertig sind“, so Kubicki. Für das weiträumige Gelände in Berlins Mitte gab es bereits 2009 einen Siegerentwurf des Architektenbüros Kusus und Kusus, der allerdings nicht mehr realisiert werden soll. Dieser „herausragende Entwurf“ habe noch „in der Tradition der Bestandsbauten aus den Achtzigerjahren und dem Gedanken eines monolithischen Abschlusses der Bundestagsgebäude“ gestanden, sagte Kubicki.

„Davon haben sich jedoch alle etwas verabschiedet. Wir wollen stattdessen eine lockere Bebauung, mit publikumswirksamen Höfen und Durchgängen. Hierfür gibt es einen neuen städtebaulichen Wettbewerb“, so der FDP-Politiker.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Reichstagskuppel bei Sonnenaufgang, über dts Nachrichtenagentur