Armutspolitik in Deutschland: 8,5 Millionen Menschen in überbelegten Wohnungen?

Die Wohnungspolitik in Deutschland ist in den vergangenen Jahren in einer Richtung diskutiert worden: Die Mieten steigen zu schnell, es müssten – so jedenfalls vor allem die Sozialpolitik aus der SPD, den Grünen und den Linken -, Gesetze zur Eindämmung her. Nach Jahren und Jahrzehnten einer im Wesentlichen Großen Koalition in Deutschland sind nach einem Bericht des „Spiegel“ derzeit wohl gut 8,5 Millionen Menschen in überbelegten Wohnungen untergebracht. Sie hätten zu wenig Wohnraum.

Nicht nur zu teuer, sondern zu wenig

Diese Zahl geht aus den Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes in Deutschland hervor. Die Überbelegung selbst ist kein politischer Begriff, sondern auf europäischer Ebene definiert. Damit würden 10,3 % der Menschen zu wenig Wohnraum haben. Dabei würden vor allem Menschen in Städten, Alleinerziehende und deren Kinder sowie Alleinlebende überzufällig davon betroffen sein.

Eine Wohnung ist auf Basis der europäischen Definition überbelegt, sofern einer der aufgezählten Räume nicht vorhanden sei:

– Gemeinschaftsraum

– Ein Raum pro Paar im betreffenden Haushalt sowie jeweils ein Raum für jede andere Person, die mindestens 18 Jahre alt ist

– Ein Raum für zwei Kinder im Alter von weniger als 12 Jahren,

– Ein Raum für zwei Kinder im Alter von 12 bis 17 Jahren, soweit sie dasselbe Geschlecht haben oder jeweils ein Raum, sofern das Geschlecht unterschiedlich ist.

Allein 16,4 % der Minderjährigen in Deutschland haben demzufolge unter einer Überbelegung gelitten (2020).

Lösungen für das Problem verorten Sozialpolitiker häufig vor allem darin, Mieten zu decken o.ä. Wirtschaftspolitiker verweisen gerne darauf, dass schließlich mehr gebaut werden müsse. Dafür müssten angesichts hoher Grundstücks- und Bodenpreise sowie der allgemeinen Entwicklung a) die Renditen hinreichend gut und sicher sein und b) auch staatliche Vorschriften eingedämmt werden.

Die neue Regierung scheint die Zahl der Vorschriften für den Neubau von Immobilien demgegenüber zu erhöhen – Stichwort etwa Sonnenkollektoren, die verpflichtend für Neubauten werden könnten.