Lieferprobleme bestimmen weiterhin die Lage im Einzelhandel

Im nun zu Ende gehenden Weihnachtsgeschäft hatten die deutschen Einzelhändler nicht nur mit den von der Politik verschärften Corona-Maßnahmen zu kämpfen. Auch die Belieferung mit den zu verkaufenden Waren stellte ein großes Problem dar. Darauf wies am Mittwoch das Münchener Ifo Institut hin, denn in einer neuen Studie gaben 81,6 Prozent der befragten Händler an, mit Lieferproblemen zu kämpfen.

Die Lage im Einzelhandel hat sich damit nochmals verschärft. Im November hatten bei der vorletzten Umfrage schon 77,8 Prozent aller Einzelhändler erklärt, dass nicht alle bestellten Waren geliefert werden könnten. In der im Dezember durchgeführten Umfrage ist dieser ohnehin schon hohe Wert nochmals deutlich angestiegen.

„Der Einzelhandel wird gerade doppelt belastet“, erklärte der Leiter der Ifo-Umfragen, Dr. Klaus Wohlrabe. „Händler können nicht alle Produkte anbieten. Und Kunden sind angesichts der hohen Inzidenzen zurückhaltend beim Einkaufen.“ Die in wenigen Tagen zu erwartenden Auswertungen über die Höhe der Umsätze im diesjährigen Weihnachtsgeschäft dürften daher verhältnismäßig enttäuschend ausfallen.

Elektronische Geräte bleiben weiterhin problematisch, leichte Entspannung im Spielwarenhandel

Nach wie vor besonders schwierig ist die Situation im Handel mit elektronischen Haushaltsgeräten und Unterhaltungselektronik. In diesen beiden Segmenten kämpfen fast alle Händler mit anhaltenden Lieferproblemen. 97,6 Prozent der Verkäufer von elektronischen Haushaltsgeräten und 97,0 Prozent der Unterhaltungselektronik-Einzelhändler klagen über Schwierigkeiten beim Bezug der bestellten Waren.

Ähnlich trüb sieht es bei den Baumärkten und beim Verkauf von Fahrrädern aus. Bei den Baumärkten klagen 96,0 Prozent der Umfrageteilnehmer über Lieferprobleme. In der Gruppe der Fahrradhändler sind es mit 95,7 Prozent nur geringfügig weniger.

Etwas entspannt hat sich die Lage im Handel mit Spielwaren. Dennoch berichten in diesem Segment immer noch 76,9 Prozent aller Händler von ausbleibenden Lieferungen. Die geringsten Klagen über fehlende Lieferungen sind im Bereich des Verkaufs von Nahrungs- und Genussmitteln und Bekleidung zu vernehmen. Allerdings geben auch in diesen Segmenten 64,4 bzw. 62,6 Prozent der Händler an, dass es Schwierigkeiten bei der Beschaffung neuer Waren gibt.