Jetzt noch schnell eine Waschmaschine kaufen?

Wenn es um die Inflation geht, denken die meisten Bundesbürger spontan an die explodierenden Preise für Öl, Gas und Strom. Aber auch die immer teurer werdenden Nahrungsmittel kommen in den Sinn. Ziemlich weit hinten auf der Liste der Produkte, die wir von Inflation besonders betroffen wähnen, stehen langlebige Konsumgüter wie Waschmaschinen und andere Haushaltsgeräte.

Dies allerdings zu Unrecht, denn gefertigt werden können diese Geräte nur, weil ihnen ein großer Einsatz von Rohstoffen vorausgegangen ist. Auch die in ihnen enthaltene Elektronik, hier lassen die Stichworte Halbleiter und der mit ihm verbundene Lieferengpass grüßen, sollte nicht vergessen werden, denn beide haben sich in den letzten zwölf Monaten deutlich verteuert.

Es ist daher nicht nur zu erwarten, dass auch diese Produkte in Kürze für den Konsumenten teurer werden. Mehr noch: Die Erwartung ist so sicher wie das Amen in der Kirche, denn viele Hersteller haben bereits angekündigt, dass sie ihre Preise anheben werden.

Die hohen Erzeugerpreise werden an die Kunden weitergereicht

Als Faustregel kann der geneigte Kunde davon ausgehen, dass der Preisaufschlag umso höher ausfallen wird, je mehr Stahl, Rohmaterialien und elektronische Komponenten das Produkt enthält. Schon im vergangenen Jahr haben zahlreiche Hersteller ihre Preise angehoben.

Diesem Preisschub könnte schon in Kürze der nächste folgen, wobei die anstehende Verteuerung mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht die letzte gewesen sein wird. Kunden, die in diesem Jahr ohnehin eine neue Waschmaschine oder einen neuen Geschirrspüler kaufen wollten, sollten deshalb prüfen, ob es für sie Sinn macht, den Kauf vorzuziehen.

Zu den Herstellern, die Preiserhöhungen für das Frühjahr bereits angekündigt haben, zählen die Schweizer Unternehmen V-Zug, Schulthess aber auch das deutsche Branchenschwergewicht Miele. Ihnen bleibt vielfach gar keine andere Wahl als an der Preisschraube zu drehen, weil sich für die Produzenten die Einkaufspreise um über 20 Prozent verteuert haben. Der im Februar begonnene Krieg in der Ukraine wird diese Effekte eher noch verschärfen, sodass der Druck auf die Preise weiterhin hoch bleiben sollte.