Intel knickt nach chinesischen Boykottandrohungen ein

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Der Konflikt zwischen den USA und China wird derzeit an vielen Fronten ausgetragen. Eine davon läuft mitten durch jene US-Unternehmen, die über ein sehr starkes China-Geschäft verfügen. Jüngstes Mitglied im Kreis der in Bedrängnis geratenen Konzerne ist der Chiphersteller Intel.

Zunächst preschte das Intel-Management vor und warnte seine chinesischen Geschäftspartner explizit davor, Produkte aus der chinesischen Provinz Xinjiang zu verwenden. Es dauerte allerdings nicht lange, da war der Brief auf der chinesischen Internetplattform Weibo zu lesen. Das rief die chinesischen Behörden auf den Plan, die Intel sofort mit einem Boykott bedrohten.

Die Drohung zeigte die gewünschte Wirkung. Intel machte einen Rückzieher und veröffentlichte eine Entschuldigung. In ihr wird sichtbar, aus welcher Richtung der Wind weht, denn Intel gestand ein, dazu verpflichtet zu sein, sicherzustellen, dass die eigene Lieferkette keinerlei Dienstleistungen, Arbeitsleistungen oder Güter aus Xinjiang enthält.

Druck und Gegendruck von beiden Seiten

Hier greifen die von US-Präsident Joe Biden erlassenen Sanktionen gegen China. Im Hintergrund steht der Vorwurf von Menschenrechtsverletzungen gegenüber der muslimischen Minderheit der Uiguren in der westlichen Provinz Xinjiang. Diese Sanktionen sperren nicht nur chinesische Unternehmen vom US-Markt aus, sondern stellen auch für die US-Firmen eine erhebliche Beeinträchtigung dar.

So ist es amerikanischen Unternehmen beispielsweise untersagt, chinesische Kunden zu beliefern, die selbst Waren aus Xinjiang beziehen. Auch die Produkte dieser Kunden einzukaufen, die in Xinjiang hergestellt wurden oder auf Vorprodukten aus Xinjiang beruhen, ist den US-Unternehmen untersagt.

China selbst reagiert zunehmend gereizt auf die westlichen Versuche, wegen der anhaltenden Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang, ihre chinesischen Handelspartner unter Druck zu setzen. Die Boykottaufrufe werden mit eigenen Boykottaufrufen an chinesische Firmen und Konsumenten beantwortet. Ernsthafte Sorgen um sein China-Geschäft muss sich Intel noch nicht machen, doch das Entschuldigungsschreiben zeigt deutlich, dass der Bewegungsspielraum geringer wird.