Importpreise steigen um 15,0 Prozent

Die Notenbanker der Europäischen Zentralbank werden nicht müde, zu betonen, dass der Anstieg der Inflation vorübergehend sei. Nichtsdestotrotz bleiben die Statistiken zu den einzelnen Preisanstiegen alarmierend. Dieses Bild bestätigte sich auch im Juli 2021, denn die Importpreise stiegen nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) gegenüber dem Juli 2020 um 15,0 Prozent an.

Selbst gegenüber dem Vormonat war ein starker Anstieg der Importpreise um 2,2 Prozent zu verzeichnen. Eine höhere Veränderung der Importpreise hatte es zuletzt im September 1981 gegeben. Damals bestimmte die zweite Ölkrise das Bild und die Importe verteuerten sich gegenüber dem September 1980 um 17,4 Prozent.

Der Preisanstieg hat sich damit im Juli nochmals beschleunigt, denn im Juni 2021 hatte der Anstieg gegenüber dem Vorjahr „nur“ bei 12,9 Prozent gelegen. Auch im Mai lag der Anstieg gegenüber dem Vergleichsmonat des Jahres 2020 mit 11,8 Prozent deutlich niedriger.

Die Energiepreise bestimmen weiterhin das Bild

Weitergegeben an die Kunden wurden die gestiegenen Importpreise nur zum Teil, denn die Exportpreise stiegen zwar auch, ihr Wachstum gegenüber dem Juli 2020 war mit 6,3 Prozent jedoch nicht einmal halb so hoch. Auch der Anstieg gegenüber dem Juni 2021 lag bei den Exportpreisen mit 1,2 Prozent deutlich unter dem Anstieg der Importpreise (+2,2 Prozent).

Bedingt durch das ausgesprochen niedrige Preisniveau des Vorjahres ergab sich bei den Energieeinfuhren ein erheblicher Basiseffekt. Er führte im Juli zu einer Teuerung von 89,6 Prozent. Den größten Preisschub erfuhr mit einem Anstieg von 170,5 Prozent das Erdgas. Erdöl verteuerte sich gegenüber dem Juli 2020 „nur“ um 68,9 Prozent.

Aber auch ohne die Energiepreise hätte sich ein Anstieg der Importpreise um 8,9 Prozent ergeben. Verantwortlich für die Preissteigerungen waren vor allem die Lieferengpässe bei Eisenerz und Holz. Sie führten dazu, dass die Eisenerzpreise im Juli um 108,7 Prozent über dem Vorjahr lagen und Holz je nach Art zwischen 52,2 (Sperrholz) und 57,4 Prozent (gesägtes und gehobeltes Holz) teurer wurde.