Flutkatastrophe im Juli beschädigt Banknoten im Wert von 51 Millionen Euro

Zu den zentralen Aufgaben der Deutschen Bundesbank zählt die Versorgung der Bevölkerung mit Bargeld. Ein wichtiger Teil dieser Aufgabe besteht darin, Falschgeld zu identifizieren und aus dem Verkehr zu ziehen und beschädigte Banknoten durch neue Exemplare zu ersetzen.

Während es für gefälschte Banknoten keinen Ersatz gibt, werden beschädigte Banknoten kostenlos durch neue ersetzt. Für diese Arbeiten unterhält die Bundesbank in Mainz ein nationales Analysezentrum für Falschgeld und beschädigtes Bargeld. In ihm werden Jahr für Jahr Banknoten im Wert von 40 Millionen Euro geprüft.

Die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hat jedoch die Zahl der beschädigten Banknoten dramatisch anschwellen lassen. Allein im Zeitraum von Ende Juli bis Ende August traf in Mainz Bargeld im Wert von 51 Millionen Euro ein. Eine derart große Geldmenge stellt selbst die Fachleute der Bundesbank vor große Herausforderungen.

Wäschetrockner müssen aushelfen

Bargeld, das nass geworden ist, kann maschinell nicht bearbeitet werden. Es muss zunächst getrocknet werden. Dies geschieht in der Regel händisch, was angesichts der enormen Bargeldmengen, die durch die Flutkatastrophe in Mainz angeliefert wurden, nicht mehr möglich ist.

Hinzu kommt, dass die während der Flut beschädigten Banknoten mit Schlamm, Abwässern und Heizöl kontaminiert wurden. Je nach Art der Schädigung sind deshalb unterschiedliche Maßnahmen nötig, bevor die Scheine geprüft und ggf. ersetzt werden können. Um der Flut der Scheine Herr zu werden, hat die Bundesbank in den letzten Wochen deshalb kurzfristig Wäschetrockner beschafft, damit die Trocknung der Scheine beschleunigt werden kann.

Die Bundesbank warnt Privatpersonen allerdings eindringlich davor, nass gewordene Scheine selbst in den Trockner zu geben. Diese sollten klassisch an der Luft getrocknet werden. Dass man in Mainz dennoch zur Lösung mit den Wäschetrocknern gegriffen hat, lag an zwei Faktoren. Zum einen war die angelieferte Menge der nass gewordenen Banknoten für die klassische Trocknung zu groß und zum anderen werden die Scheine nach erfolgter Prüfung von der Bundesbank ohnehin vernichtet und durch neue Banknoten ersetzt.