Erzeugerpreise in der Landwirtschaft explodieren

Deutschlands Verbraucher müssen sich auf eine höhere Inflation und weiter steigende Preise für Grundnahrungsmittel einstellen, denn wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in dieser Woche mitteilte, sind die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im Mai 2021 im Durchschnitt um 8,4 Prozent im Vergleich zum Mai 2020 gestiegen.

Gegenüber dem Vormonat April 2021 stiegen die Preise um 2,1 Prozent. Dabei setzte sich eine Tendenz fort, die bereits im April zu beobachten war. Der hohe Preisanstieg war vor allem auf die pflanzlichen Erzeugnisse zurückzuführen. Hier ergab sich im Vergleich zum Mai 2020 ein Preisanstieg von 26,7 Prozent. Im April hatte die Teuerung „nur“ bei 20,4 Prozent gelegen.

Das Statistische Bundesamt führt den massiven Anstieg vor allem auf das knappe Angebot und die anhaltend hohe Nachfrage für Getreide zurück. Aber auch Gemüse und Erzeugnisse des Gartenbaus wurden in den letzten zwölf Monaten deutlich teurer. In diesem Segment beträgt der Preisanstieg gegenüber dem Mai 2020 17,8 Prozent. Getrieben wurde die Inflation durch ein knappes Angebot an Pflanzen und Blumen, das auf eine hohe Nachfrage traf.

Kaltes Wetter lässt Erdbeerpreise massiv ansteigen

Doch auch beim Gemüseeinkauf mussten die deutschen Verbraucher im Mai deutlich tiefer in die Tasche greifen als im Vorjahr. Tomaten verteuerten sich mit einem Preisanstieg von 31,9 Prozent sehr stark, aber auch Spargel war um 23,6 Prozent teurer als im Vorjahr. Insgesamt ergab sich für den Gemüsesektor dadurch ein Preisanstieg von 23,6 Prozent.

Im Frühjahr verzögerte das kalte Wetter den Reifeprozess der Erdbeeren erheblich. Die Folge war ein massiver Anstieg der Preise um 53,5 Prozent. Aber auch Raps und Zuckerrüben machten mit hohen Preisaufschlägen von 35,7 Prozent auf sich aufmerksam. Hier hatte der Anstieg der Kosten gegenüber dem Vorjahr bereits im April bei plus 30,7 Prozent gelegen.

Entlastung erfuhr der Verbraucher nur bei den Speisekartoffeln. Ihr Preis sinkt bereits seit dem September 2020 und lag im Mai um 53,2 Prozent unter dem des Vorjahres. Nicht ganz so stark gestiegen sind die Preise für tierische Produkte. Sie erhöhten sich im Vergleich zum Mai 2020 um 3,7 Prozent. Der negative Preistrend der letzten Monate setzte sich damit nicht mehr fort. Besonders stark stieg mit einem Plus von 10,5 Prozent dabei der Milchpreis.