Die Kurzarbeit geht weiter zurück, aber langsamer

Die Zahl der Menschen, in Kurzarbeit war im vergangenen Jahr stark angestiegen. In der Spitze waren im April 2020 knapp sechs Millionen Arbeitnehmer von dieser Einschränkung betroffen. Seitdem bildete sich die Zahl der Kurzarbeiter bis in den Oktober hinein wieder zurück.

Die im letzten Herbst verfügten Lockdown-Maßnahmen führten im Winter wieder zu einem Anstieg der Kurzarbeiterzahlen. Er erreichte im Februar mit über drei Millionen betroffenen Arbeitnehmern einen neuen Höhepunkt. Das Frühjahr und der Sommer ließen die Zahlen der Kurzarbeiter erneut zurückgehen.

Auch im September hielt diese erfreuliche Entwicklung nach einer Schätzung des Münchener Ifo Instituts an. Allerdings verlangsamte sich der Rückgang der Kurzarbeit im Vergleich zu den Sommermonaten Juli und August erheblich. Waren im August noch 694.000 Menschen in Kurzarbeit, sank ihre Zahl nach der neuen Ifo-Schätzung im September auf 610.000 Betroffene.

In der Industrie steigen die Kurzarbeiterzahlen wieder leicht an

Noch immer sind damit 1,8 Prozent aller abhängig Beschäftigten in Kurzarbeit. Im August hatte dieser Anteil noch bei 2,1 Prozent und im Juli sogar bei 3,2 Prozent gelegen. Erfreulich ist, dass sich die Zahl der Kurzarbeiter noch etwas weiter von der im Juli unterschrittenen Schwelle von einer Million Kurzarbeiter abgesetzt hat.

Die stärksten Rückgänge der Kurzarbeit gab es im Gastgewerbe. Hier sind aktuell immer noch 5,5 Prozent oder 58.000 Beschäftigte in Kurzarbeit. Im August hatte dieser Wert noch bei 7,6 Prozent gelegen. Auch in den Betrieben des Einzelhandels sank die Zahl der Kurzarbeiter von 1,0 Prozent im August auf 0,9 Prozent im September, sodass immer noch 21.000 Beschäftigte von Kurzarbeit betroffen sind. Im Großhandel sind 15.000 Arbeitnehmer betroffen und die Quote ging von 1,7 auf 1,1 Prozent zurück.

„Einen kleinen Anstieg der Kurzarbeitszahlen sehen wir dagegen in der Industrie, von 250.000 auf 260.000 Beschäftigte oder von 3,6 auf 3,7 Prozent. Insbesondere die Autobranche und die Metallerzeugung haben die Kurzarbeit erhöht, offenbar wegen der Lieferprobleme bei Vorprodukten“, erklärte der beim Ifo Institut für die Umfrage zuständige Experte Stefan Sauer.

In der Autobranche stieg die Zahl der Kurzarbeiter von 26.000 auf 34.000 Personen, das sind nun 3,6 Prozent nach 2,8 Prozent der Beschäftigten. Eine Verdoppelung der Kurzarbeit sah der Bereich der Metallerzeugung. Hier stieg die Zahl der Kurzarbeiter von 3.000 auf 6.000 bzw. von 1,1 auf 2,1 Prozent an. Im Druckgewerbe sind jetzt noch 6,3 Prozent der Beschäftigen in Kurzarbeit, was 8.000 Beschäftigten entspricht. Im August hatte dieser Wert noch bei 10,0 Prozent gelegen